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Paulinenstift – Diakoniegemeinschaft Paulinenstift

Artikel

Die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift (ehemals Paulinenstift) ist eine evangelische kirchliche Stiftung des öffentlichen Rechts. Sie wurde 1857 als Mägdeherberge und für die Armen- und Krankenpflege in der Schwalbacher Straße gegründet. Namensgeberin ist Pauline Friederike Herzogin zu Nassau, die sich für das Zustandekommen der Einrichtung einsetzte, jedoch noch vor ihrer Gründung verstarb.

1858 erwarb die Stiftung ein Anwesen in der späteren Stiftstraße und erweiterte ihre Tätigkeitsbereiche auf die Dienstmägdeausbildung, Kindererziehung und stationäre Krankenpflege. 1884 wurde ein eigenes Krankenhaus in Betrieb genommen. 1896 zog die Stiftung an den heutigen Standort in die Schiersteiner Straße, wo größere Einrichtungen und das Krankenhaus neu entstanden. Das Mutterhaus mit der Kapelle und dem Erziehungshaus (1893–96), das Pfarrhaus (1901/02) sowie das Kinder- und Säuglingsheim (1909/10) sind bis heute erhalten geblieben.

Die Paulinenstiftung wurde 1896 zum eigenständigen Diakonissen-Mutterhaus und 1897 zur »Evangelischen Kirchengemeinde Paulinenstift« erhoben und übernahm in den folgenden Jahren Einrichtungen als Außenstationen und Zweiganstalten, wie die Elisabeth-Heilanstalt in der Luisenstraße 45, das Haus Goetz in der Sonnenberger Straße 16–18, das Diakonissenheim in der Emser Straße 29 und das Von-Wintzingerode-Stift in der Emser Straße 30.

1914 standen in der Paulinenstiftung bereits 155 Schwestern im Dienst. Das Krankenhaus wurde bis 1915 auf 185 Betten ausgeweitet. Zahlreiche Schwestern wurden hier in der Krankenpflege ausgebildet. 1919 erhielt die Paulinenstiftung die staatliche Anerkennung als Säuglingspflegeschule. In beiden Weltkriegen diente das Krankenhaus als Lazarett, 1945 erfolgte die Beschlagnahmung durch die US-Militärverwaltung. 1947 schloss sich die Paulinenstiftung mit der in den Westen geflohenen Schwesternschaft des Diakonissen-Mutterhauses aus Łódz´ in Polen zusammen, dem auch Schwestern aus Sarata (Rumänien) und Warschau angehörten.

1962–66 entstand an der Schiersteiner Straße ein Neubau mit 13-stöckigem Bettenhaus. 1974 wurde die Stiftung in Diakoniegemeinschaft Paulinenstift umbenannt. Seit 1994 wird das Krankenhaus unter dem Namen Asklepios Paulinen Klinik GmbH privat geführt. Die Diakoniegemeinschaft Paulinenstift ist heute Gesellschafterin am Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein und unterstützt zudem als fördernde Stiftung Projekte in Pflege und Erziehung.

Literatur

Weber, Paulinenstift; Majewski, Annette (Hrsg.): Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Mutterhaus Paulinenstift in Wiesbaden. Diakonissen und Schwestern erzählen, Red.: Wilhelmine Krauss u. Karin Weißenberg, Wiesbaden 2001.