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Grundschulen

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Am 01.12.1966 kam es mit der Umstellung des Schuljahresbeginns vom Frühjahr auf den 01.08. zu einer Aufteilung der früheren Volks- in Grund- und Hauptschulen. Im Schuljahr 2015 gab es in Wiesbaden 37 öffentliche, zwei davon mit Außenstellen, und sechs private Grundschulen. Viele von Ihnen verfügen über Betreuungsangebote, zum Teil mit Mittagstisch, über Vorklassen und Eingangsstufen und besondere Angebote für Migranten, die im Folgenden nicht einzeln abgehandelt werden. Wie die anderen Wiesbadener Schulen haben auch die Grundschulen, die ja in vielen Fällen auf die alten Elementar- und die späteren Volksschulen zurückzuführen sind, eine lange und wechselvolle Geschichte, die mit zahlreichen Umzügen, Umbenennungen und Zusammenlegungen verbunden ist.

Eine der ältesten ist die Anton-Gruner-Schule in der Lehrstraße, die 1842 nach Aufgabe der alten Sauerland-Schule erbaut und um 1900 von Felix Genzmer teilweise in den Formen des Jugendstils umgebaut wurde. Genzmer ist auch der Erbauer der 1897 eingeweihten Knaben-Volksschule am Blücherplatz, die 1975 mit der Ludwig-Uhland-Schule (vorher Mädchen-Volksschule am Blücherplatz) fusionierte. Die Diesterwegschule an der Waldstraße wurde 1902 als Oranierschule eingeweiht und 1922 umbenannt. Die Schule an der Lorcher Straße von 1909 war lange Zeit reine Mädchenschule, bevor sie ab 1963 als Friedrich-von-Schiller-Schule koedukativen Unterricht anbot; seit 2010 gehört dazu als Außenstelle die Grundschule im Künstlerviertel und seit 2016 die Grundschule in der Hollerbornstraße. Die Fritz-Gansberg-Grundschule geht auf eine 1906 an der Mainzer Landstraße gegründete Schule zurück und zog 1929 an die Bierstadter Straße. Vorläufer der Hebbelschule ist die 1905 von Felix Genzmer erbaute Gutenbergschule. 1926 zog sie in die Hebbelstraße, nach der sie sich fortan benannte. Die Riederbergschule ist Nachfolgerin der 1884 eingeweihten Schule an der Kastellstraße, deren Jungenzweig 1951 abgetrennt wurde und in das ehemalige Schulgebäude der Mittelschule an der Riederbergstraße zog.

Nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden zahlreiche Schulneubauten, so in der Kernstadt die 1949 als Schule an der Siegfriedstraße eingeweihte und 1956 umbenannte Adalbert-Stifter-Schule; sie war Grund- und Hauptschule und ist heute nur noch Grundschule. In dem ehemaligen Hauptschultrakt ist heute die Brückenschule untergebracht. Aus den 1950er-Jahren stammen die Robert-Schumann- (1950) und die Friedrich-Ludwig-Jahn-Schule (1953). Im folgenden Jahrzehnt wurden die Johannes-Maaß-Schule (1960) sowie die Joseph-von-Eichendorff- und die Geschwister-Scholl-Schule (1966) auf dem Freudenberg und in Klarenthal gegründet. Mit dem Bezug der neuen Wohnsiedlung wurde 1973 die Grundschule Schelmengraben eröffnet. Die 1962 erbaute Alfred-Delp-Schule wurde ihr als Außenstelle angegliedert. In Dotzheim befindet sich die Grundschule Sauerland, die 1998 den Unterricht aufnahm.

Die Grundschulen in den Vororten weisen zum Teil eine größere Kontinuität auf als die in der Kernstadt, so die Grundschule Bierstadt, die aus einer Zusammenlegung der 1907 entstandenen Hermann-Löns- und der Robert-Koch-Schule hervorging, welche auf die sogenannte Alte Schule von 1946 zurückgeht und 1896–99 einen Neubau erhielt. Die Brüder-Grimm-Schule in Kostheim entstand um 1925 zunächst in zwei Pavillons an der Schiersteiner Straße, 1953 wurde der neue Hauptbau eingeweiht. Bei dieser Gelegenheit erhielt sie ihren Namen. Jüngeren Datums ist die Carlo-Mierendorff-Schule, vorher Knaben-Volksschule Kostheim (1963); 1966 wurde ihr die dortige Mädchen-Volksschule eingegliedert. Die Ernst-Göbel-Schule in Kloppenheim, in die auch die Heßlocher Kinder gehen, hat ihre Wurzeln in der Reformationszeit. 1898 entstand ein Schulneubau, 1963 erfolgte die Umbenennung.

Biebrich hat ebenfalls eine lange Schultradition. Die Freiherr-vom-Stein-Schule wurde 1883 gegründet, 1958 erfolgte ein Neubau an der Ludwig-Beck-Straße. Die 1915 als Hohenzollernschule eingeweihte Goetheschule erhielt 1919/20 ihren jetzigen Namen. Von 1964 stammt die Ludwig-Beck-, von 1972 die Otto-Stückrath-Schule. Die Pestalozzischule, 1897 als Volksschule im nördlichen Stadtteil eingeweiht, hat ihren Namen bereits seit 1901. Auf das alte Rambacher Schulhaus von 1823 geht die Adolf-Reichwein-Schule mit der Außenstelle Konrad-Duden-Schule in Sonnenberg zurück. Die Grundschule in Breckenheim hat Vorläufer bis ins 17. Jahrhundert, von 1936 stammt der gegenwärtige Bau. Die Nordenstadter Grundschule von 1824/25 wurde 1961 durch einen Neubau ersetzt, der heutige Bau stammt von 1981. Die 1905 gegründete Gustav-Stresemann-Schule in Kastel erhielt 1911 einen Neubau. 1963 wurde die Wilhelm-Leuschner-Schule von ihr abgeteilt. Auf ein erhebliches Alter blickt die Hafenschule in Schierstein zurück: Ihr Gründungsdatum liegt um 1510, 1709 wurde ein erster Schulbau errichtet, 1884, 1901–10 und 1956 erfolgten jeweils Neubauten, aus denen unter anderem die Kerschensteiner Schule hervorging. 1970 wurde die Erich-Kästner-Schule von der inzwischen sogenannten Hafenschule abgetrennt.

In Erbenheim erfolgte 1835 der Bau der ersten Schule und 1900 der der noch bestehenden Justus von Liebig-Schule. Die Erbenheimer Karl-Gärtner-Schule wurde bis 1969 errichtet. 1959 wurde die Kohlheckschule in Dotzheim in Betrieb genommen. Auf die älteste Dotzheimer Schule aus dem späten 17. Jahrhundert geht die Philipp-Reis-Schule zurück, die aus den Volksschulen an der Mühlgasse und am Landgraben hervorging. Die Peter-Rosegger-Schule in Igstadt wurde 1951 erbaut, stammt aber ursprünglich aus dem frühen 19. Jahrhundert. 1958 wurde die Rudolf-Dietz-Schule in Naurod eingeweiht.

Soweit nicht anders angegeben, erfolgte die Benennung der Schulen laut Magistratsbeschluss im September 1963.

Literatur

Schulentwicklungsplan der Landeshauptstadt Wiesbaden 2010–2015.

Johannes-Maaß-Schule, 1962 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-8668, Urheber: Joachim B. Weber
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