Groß, Margarethe Maria Magdalena
Groß, Margarethe Maria Magdalena
geboren: 26.02.1717 in Wiesbaden
gestorben: 16.12.1787 in Wiesbaden
Artikel
Groß war die Tochter des verstorbenen Stadtschultheißen von Wiesbaden Philipp Adolph Groß. Sie wuchs als Waise bei einem nahen Verwandten, dem Wiesbadener Stadtvorstand Johann Christoph Koepp, auf.
Seit etwa 1741 war sie mit Fürst Karl zu Nassau-Usingen liiert. Überliefert ist im Kirchenbuch von Wiesbaden, dass sie 1743 beim Tod ihres nichtehelichen Kindes Sophia Elisabetha (geboren um den 23.06.1742) ohne Namensnennung als »bei hiesigem hochfürstlichen Hofe« bezeichnet wird. Nach 1755 war sie in zweiter – morganatischer – Ehe mit dem Fürsten verheiratet. Aus dieser Ehe gingen zwei überlebende Kinder hervor: Philippine Catharina von Biburg (17.05.1744 in Idstein – 17.07.1798 in Wiesbaden), verheiratet seit 1773 mit dem nassauischen Regierungspräsidenten Karl Julius Hermann Friedrich Freiherr von Kruse, und Karl Philipp von Biburg (25.03.1746 – 15.08.1789 in Wiesbaden), von Kaiser Joseph II. zum Grafen von Weilnau erhoben. Zwei weitere Kinder starben bereits im Säuglingsalter. Fürst Karl hatte für seine Kinder von Kaiser Karl VII. den Titel »von Biburg« – der alte Name von Biebrich, seiner neuen Residenz – erworben.
Für seine Frau kaufte der Fürst zur Absicherung eine Reihe von Hofgütern in Wiesbaden; die Grundstücke verpachtete sie nach seinem Tod. Sie lebte in Wiesbaden auf dem Schröderschen Hof als »Madame Grosin«. Fürst Karl hatte 1744 die fürstliche Residenz aus dem im hinteren Taunus gelegenen Usingen an den Rhein nach Biebrich verlegt. Christian Spielmann vermutete sogar, dass die Liebe zu Maria Magdalena Groß den Fürsten zu der Verlegung veranlasst habe.
Literatur
Even, Pierre: Dynastie Luxemburg-Nassau. Von den Grafen zu Nassau zu den Großherzögen von Luxemburg. Eine neunhundertjährige Herrschergeschichte in einhundert Biographien, Luxemburg 2000 [S. 60].
Koepp, Friedrich: Zur Geschichte der Familie Koepp in Wiesbaden und Biebrich. In: Der Uhrturm. Zeitschrift der Familiengeschichtlichen Vereinigung, Januar 1937 [S. 387].
Spielmann, Christian: Die Familie von Biburg. In: Nassovia. Zeitschrift für nassauische Geschichte und Heimatkunde, Nr. 3/4, 16.02.1920 [S. 19 ff.].