Ebmeyer, Otto von
Ebmeyer, Otto von
Kurdirektor
geboren: 24.04.1850 in Hamm
gestorben: 29.08.1919 in Wiesbaden
Artikel
Der Sohn eines Regierungsrates trat mit 19 Jahren in den Militärdienst ein und nahm 1870/71 mit Auszeichnung am Krieg gegen Frankreich teil. 1870 wurde er zum Second-Lieutenant und 1893 zum Major befördert. Von März 1890 bis Ende 1894 war er Adjutant des Reichskanzlers Graf von Caprivi und gleichzeitig im Auswärtigen Amt Chef des »Spezial-Büros«. Zu dieser Zeit wurde er in den erblichen Adelsstand erhoben. Im Anschluss daran versah er bis 1897 das Amt eines Bataillonskommandeurs in Freiburg im Breisgau.
Zum 01.01.1898 wurde er zum Kurdirektor von Wiesbaden berufen. Das wichtigste Ereignis seiner Amtszeit war der Neubau des Kurhauses. Schon 1899 äußerte er sich in der Denkschrift »Die Wichtigkeit der Kurhausneubau-Frage« detailliert zu den Mängeln des alten Gebäudes. Eine weitere Publikation, die er im Mai 1907 zur Einweihung des neuen Gebäudes erscheinen ließ, zeugt vom Stolz auf das Erreichte. Ebmeyer hat bereits 1901 auch in der Frage der Erbauung der Kaiser-Friedrich-Therme Stellung bezogen und sich um die Modernisierung des Kurbetriebes insgesamt verdient gemacht.
In der Verwaltung blieb er nicht unumstritten; ein Streit mit dem damaligen Bürgermeister Karl Glässing über die Vergabe von Werbeaufträgen schlug 1911 hohe Wellen auch in der auswärtigen Presse und musste von Regierungsdirektor Karl Wilhelm von Meister beigelegt werden.
Ebmeyer wurde auf dem Südfriedhof beigesetzt.
Literatur
Baumgart-Buttersack, Gretel: Hochachtung und Anerkennung. Kurdirektor Otto von Ebmeyer zu seinem 75. Todesjahr. In: Wiesbadener Leben 11/1994 [S. 11].