Diefenbach, Heinrich

Als Sohn eines früh verstorbenen Handwerkers und Kleinbauern nahm Diefenbach trotz harter Jugend schon während der Schulzeit und später als Tagelöhner in der Landwirtschaft jede Gelegenheit wahr, sich im schriftlichen Ausdruck zu üben. Sein Dorfschullehrer und der Pfarrer erkannten sein Talent und empfahlen ihn der Redaktion des Wiesbadener Tagblatts (WT) als Lieferant von Kurzgeschichten.

Chefredakteur Walter Schulte vom Brühl nahm sich seiner an, ließ ihn volontieren und stellte Diefenbach schließlich als Redakteur fest an. 1908–18 redigierte er verantwortlich die Jahrgänge des »Altnassauischen Kalenders« und war Schriftleiter der Beilage des WT »Der Landbote«. Für die Beilage »Alt-Nassau« verfasste Diefenbach heimatkundliche Aufsätze.

Mit Titeln wie »Die Scholle«, »Dingskirchener Geschichten« oder »Des Bauern Tagewerk« war Diefenbach auch als Romanschriftsteller erfolgreich. Gemütvolle Erzählkunst zeichnet Kurzgeschichten und Werke gleichermaßen aus, die in seinem ländlichen Herkommen wurzeln und zu seiner Zeit gern gelesen wurden.

Diefenbach wurde auf dem Nordfriedhof beigesetzt.

Altnassauischer Kalender 1919 [S. 19 f. (Nachruf)].

Schulte vom Brühl, Walther: Sechs Jahrzehnte, Stuttgart 1918 [S. 244 ff.].