Sprungmarken

Schulte vom Brühl, Walther (Pseudonym; eig. Schulte-Heuthaus, Walther)

Schulte vom Brühl, Walther (Pseudonym, eig. Schulte-Heuthaus, Walther)

Schriftsteller, Journalist, Illustrator

geboren: 16.01.1858 in Gräfrath (bei Solingen)

gestorben: 04.06.1921 in Neckarsteinach (bei Heidelberg)


Artikel

Schulte vom Brühl übernahm 1889 das Wiesbadener Tagblatt (WT) als Chefredakteur und machte aus dem Anzeigenblatt Wiesbadens meistgelesene Tageszeitung. Bevor er nach Wiesbaden wechselte, wirkte er seit 1885 als Redakteur bei der angesehenen »Didaskalia« (Feuilleton des »Frankfurter Journals«). Wie die meisten seiner Berufskollegen im 19. Jahrhundert hatte Schulte vom Brühl Journalismus nicht gelernt; das ursprüngliche Berufsziel »Chemie« hat er nur gestreift, um sich dem Studium der Literatur- und Kunstgeschichte sowie dem der Malerei zuzuwenden und alsbald auch mit dem Schreiben zu beginnen.

Während seiner Zeit als Redaktionsleiter und Feuilletonist des WT, die 1912 mit seiner Pensionierung endete, blieb er auch als Schriftsteller fruchtbar. Die damals viel gelesenen Romane »Der Marschallstab«, »Frühlings-Evangelium«, »Die Revolutzer«, »Der Meister«, »Silberne Schalen«, »Die Ohnehosen«, und »Das Jahr des Irrtums« sind neben anderen zu nennen. Seiner Wiesbadener Zeit hat er in der 1918 erschienenen Autobiografie »Sechs Jahrzehnte« ein starkes Kapitel gewidmet. Beachtenswert sind vor allem die Schilderungen rund um das Wiesbadener Theater und die oft amüsanten Darstellungen seiner Begegnungen mit bekannten Wiesbadener Persönlichkeiten.

Schulte vom Brühls zeichnerisches Talent zeigt sich in den von ihm gestalteten Wandkalendern des WT und zahlreichen von ihm geschaffenen Exlibris.

Das Stadtarchiv Solingen verwahrt seinen Nachlass.

Literatur

Rupsch, Iris: Das Leben und Werk des Schriftstellers und Journalisten Walther Schulte vom Brühl, Düsseldorf 1987 (Dissertation).

Schulte vom Brühl, Walther: Sechs Jahrzehnte, Stuttgart 1918.