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Bowling Green

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Das Bowling Green erstreckt sich zwischen Kurhausplatz und Wilhelmstraße, Brunnen- und Theaterkolonnade. Der Name geht auf das im 16. Jahrhundert in England beliebte Kugelspiel »Bowls« zurück, das auf gepflegten, ebenen Rasenplätzen gespielt wurde.

Karl Wilhelm Fürst zu Nassau-Usingen ließ gegen Ende des 18. Jahrhunderts vor dem Sonnenberger Tor eine vierreihige Pappelallee zum sogenannten Wiesenbrunnen anlegen, um den Mangel an stadtnahen Parks und Spazierwegen zu beheben. Mit der Errichtung des alten Kurhauses ging die Anlegung der langgestreckten, beidseitig von Doppelalleen begleiteten Rasenfläche einher. Nach dem Bau der Kolonnaden erreichte die Anlage ihre heutige Ausdehnung.

1855/56 wurde die Rasenfläche unter der Leitung des Gartendirektors Carl Friedrich Thelemann nach Vorbild eines englischen Landschaftsgartens mit Blumenrabatten, Broderien und dazwischen verlaufenden Spazierwegen sowie zwei Wasserbassins mit Kaskadenbrunnen nach Entwürfen von Theodor Goetz in der Mittelachse umgestaltet. 1905 wurde das Gelände im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Kurhauses aufgeschüttet und noch prachtvoller angelegt. In den 1920er-Jahren kehrte man schließlich zu einer einfachen Rasenfläche zurück.

Die umfangreichsten Baumaßnahmen fanden 2005/06 mit dem Bau einer Tiefgarage statt. Im Rahmen dieser Maßnahmen wurden die Brunnenanlagen restauriert, die Christian-Zais-Straße und der Kurhausplatz mit neuem Basaltpflaster versehen sowie neue Doppelreihen von Platanen parallel zu den Kolonnaden angepflanzt.

Heute dient das Gelände bei besonderen Anlässen zur Ausrichtung von Konzerten und anderen Open-Air-Veranstaltungen.

Literatur

Czysz, Walter: Vom Römerbad zur Weltkurstadt, Geschichte der Wiesbadener heißen Quellen und Bäder, Wiesbaden 2000 (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden 7) [S. 164 f.; 283].