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Adelheid Marie, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau

Adelheid Marie, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau

Herzogin zu Nassau, Malerin

geboren: 25.12.1833 in Dessau

gestorben: 24.11.1916 in Königstein im Taunus


Artikel

Ihr malerisches Talent wurde früh von ihren Eltern, Prinz Friedrich August von Anhalt- Dessau und Prinzessin Marie Louise Charlotte von Hessen-Kassel, gefördert. 1851 vermählte sich Adelheid Marie mit Herzog Adolph zu Nassau. In Wiesbaden nahm sie Malunterricht beim herzoglichen Konservator Otto Reinhard Jacobi. In Erfüllung einer von der 1856 verstorbenen Herzogin Pauline Friederike zu Nassau eingeleiteten Initiative rief sie 1857 mit Herzog Adolph die Paulinenstiftung (Paulinenstift) ins Leben. Adelheid Marie war Ehrenpräsidentin des 1847 gegründeten Nassauischen Kunstvereins e.V. Im Krieg des Deutschen Bundes gegen Dänemark 1864 wahrte Herzog Adolph für sie und ihre Kinder deren eventuelle Erbfolgerechte im bisher dänischen Herzogtum Lauenburg. Im Deutschen Krieg von 1866 folgte Herzog Adolph am 15.07. seinen Truppen und lies Adelheid Marie und ihre Kinder in Schloss Biebrich zurück. Erst Ende Oktober, nach der Annexion Nassaus durch Preußen am 07.09.1866, verließ Adelheid Marie endgültig Biebrich.

Auf ihren Reisen in ganz Europa zu Beginn der 1870er-Jahre, v. a. nach Italien, erhielt Adelheid Marie neue Impulse für ihre Landschaftsmalerei. In der 1870 von Herzog Adolph erworbenen Besitzung Schloss Hohenburg bei Lenggries förderte sie als Mäzenin Maler der Münchner Schule. Nach dem Umbau des Königsteiner Hauses 1877 wurde dieses wie schon ab 1859 wieder Mittelpunkt ihrer malerischen Aktivitäten. Hier dekorierte sie die 1888 errichtete evangelische Kirche mit zahlreichen Gemälden. Nach der Thronbesteigung Adolphs als Großherzog von Luxemburg 1890 war sie die erste Frau, die eine bedeutende Rolle im Luxemburger Kunstleben spielte. Die Retrospektive ihrer sämtlichen Werke 1915 in Königstein fand große Beachtung. Mit ihr verstarb zugleich die letzte in der Weilburger Fürstengruft beigesetzte Landesmutter Nassaus. In Wiesbaden erinnert die Adelheidstraße an die Herzogin.

 

Literatur

Even, Pierre: Herzogin Adelheid Marie zu Nassau, Großherzogin von Luxemburg – eine talentierte Malerin, Bad Emser Hefte Nr. 305, Bad Ems 2009 [S. 218-243].

Adelheid Marie, geb. Prinzessin von Anhalt-Dessau, 1860 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, ST-788, Urheber: A. und Th. Weber
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