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Wiesbadener Kunstsommer

Alle zwei Jahre zeigen zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus dem In- und Ausland ihre Arbeiten zu unterschiedlichen Themenstellungen an immer neuen Orten in der Stadt.

Details

Das Kulturamt der Stadt Wiesbaden veranstaltet seit 2000 alle zwei Jahre regelmäßig sog. Wiesbadener Kunstsommer zumeist an öffentlichen Orten der Stadt. Unter verschiedenen Themenstellungen werden Projekte zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler realisiert. Unter ihnen sind Künstler aus Wiesbaden und der Region, aber auch national und international arbeitende. Begleitet werden die Ausstellungen durch vielfältige Rahmenprogramme, die von Künstlergesprächen über Performances, musikalische Veranstaltungen bis hin zu Lesungen reichen. Besondere Schwerpunkte bildeten die „runden Geburtstage“ von Fluxus, einer Kunstform, die 1962 mit den legendären „Internationalen Festspielen Neuester Musik“ in Wiesbaden begann. Zu den Kunstsommern erschienen dokumentierende Kataloge.

Die Geschichte der Wiesbadener Kunstsommer begann 1989. Zusammen mit dem Kulturamt konzipierten und realisierten Künstlerinnen und Künstler Projekte zum gemeinsam erarbeiteten Motto „Stadtraum – Stadttraum“. Der Kunstsommer fand im Stadtgebiet – von der Innenstadt über Schierstein und Biebrich bis hin zum Neroberg – statt. Im Jahr 2000 wurde die Idee, Kunst im Stadtraum zu zeigen, erneut aufgegriffen und unter dem Titel "Kunstbaden" fortgeführt. 23 ausgewählte Projekte wurden, auf die Innenstadt Wiesbadens konzentriert, realisiert.

Überschrieben mit "40 Jahre: Fluxus und die Folgen" widmete sich der Kunstsommer 2002 an mehreren Orten – so auch in dem damals bereits leerstehenden Hertie-Kaufhaus an der Schwalbacher Straße – dem 40. Geburtstag der Kunstbewegung Fluxus. 2004 bestand der Kunstsommer aus einem "Dreiklang": Skulpturenpark im Kurpark, Sommerakademie und Symposium. Das Symposium „Raum für Skulptur – Zeit für Fragen“ war mit Teilnehmenden aus Wissenschaft und Kunst mit den Schwerpunkten Kunst im öffentlichen Raum, Naturkunst und Marketing besetzt.

Der Kunstsommer 2006 stellte sich der bewusst als Stolperstein formulierten Frage "Wo bitte geht‘s zum Öffentlichen?" Es entstanden verschiedene Projekte für das Gelände vom Hauptbahnhof bis hinter den Schlachthof, anhand derer Formen und Grenzen städtischer Öffentlichkeit und persönlicher Privatheit diskutiert wurden. 2008 stand der Kunstsommer unter dem Motto "12 am Ring". Der Skulpturenparcours entfaltete sich vornehmlich auf dem Mittelstreifen des Ersten Rings vom Landeshaus bis zum Sedanplatz.

Das Thema "Garten" bestimmte den Kunstsommer 2010 im Nerotalpark mit Projekten, die sich den Themen Natur, Naturerfahrung, Ökologie, Urbanität und dem Verhältnis von Natur und Kunst stellten. Begleitend gab es Kunst-/Künstlergespräche und Vorträge im thalhaus und Veranstaltungen verschiedener Genres im Park. 2012, im Jubiläumsjahr von Fluxus, wurde mit Retrospektiven und mit zeitgenössischen Arbeiten in nahezu allen Kulturinstitutionen der Stadt an 366 Tagen der 50. Geburtstag der Kunstbewegung in Wiesbaden gefeiert. Ausstellungen zur Geschichte der Fluxusbewegung, zum Lebenswerk von Ben Patterson sowie von zeitgleich arbeitenden Künstlern wie Peter Röhr und Charlotte Posenenske waren ebenso dabei wie Konzerte, Theaterstücke, Performances und Aktionen für Kinder und Erwachsene.

Die Besonderheit des Kunstsommers 2014 mit dem Titel „9 Brücken schlagen“ bestand in der Einbeziehung von neun Partnerstädten Wiesbadens. Öffentlicher Ort war der Abschnitt der Schwalbacher Straße zwischen Rhein- und Coulinstraße. Flankiert wurde der Kunstsommer im Kunsthaus von einer Ausstellung und von Veranstaltungen der Partnerstädte.

Verweise

„Sound Portal“ von Jane Pitt, Kunstsommer 2014. Kulturamt Wiesbaden
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