Wiesbadener Kunstsommer
Details
Das Kulturamt der Stadt Wiesbaden veranstaltet seit 2000 alle zwei Jahre regelmäßig sog. Wiesbadener Kunstsommer zumeist an öffentlichen Orten der Stadt. Unter verschiedenen Themenstellungen werden Projekte zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler realisiert. Unter ihnen sind Künstler aus Wiesbaden und der Region, aber auch national und international arbeitende. Begleitet werden die Ausstellungen durch vielfältige Rahmenprogramme, die von Künstlergesprächen über Performances, musikalische Veranstaltungen bis hin zu Lesungen reichen. Besondere Schwerpunkte bildeten die „runden Geburtstage“ von Fluxus, einer Kunstform, die 1962 mit den legendären „Internationalen Festspielen Neuester Musik“ in Wiesbaden begann. Zu den Kunstsommern erschienen dokumentierende Kataloge.
Die Geschichte der Wiesbadener Kunstsommer begann 1989. Zusammen mit dem Kulturamt konzipierten und realisierten Künstlerinnen und Künstler Projekte zum gemeinsam erarbeiteten Motto „Stadtraum – Stadttraum“. Der Kunstsommer fand im Stadtgebiet – von der Innenstadt über Schierstein und Biebrich bis hin zum Neroberg – statt. Im Jahr 2000 wurde die Idee, Kunst im Stadtraum zu zeigen, erneut aufgegriffen und unter dem Titel "Kunstbaden" fortgeführt. 23 ausgewählte Projekte wurden, auf die Innenstadt Wiesbadens konzentriert, realisiert.
Der Kunstsommer 2006 stellte sich der bewusst als Stolperstein formulierten Frage "Wo bitte geht‘s zum Öffentlichen?" Es entstanden verschiedene Projekte für das Gelände vom Hauptbahnhof bis hinter den Schlachthof, anhand derer Formen und Grenzen städtischer Öffentlichkeit und persönlicher Privatheit diskutiert wurden. 2008 stand der Kunstsommer unter dem Motto "12 am Ring". Der Skulpturenparcours entfaltete sich vornehmlich auf dem Mittelstreifen des Ersten Rings vom Landeshaus bis zum Sedanplatz.
Das Thema "Garten" bestimmte den Kunstsommer 2010 im Nerotalpark mit Projekten, die sich den Themen Natur, Naturerfahrung, Ökologie, Urbanität und dem Verhältnis von Natur und Kunst stellten. Begleitend gab es Kunst-/Künstlergespräche und Vorträge im thalhaus und Veranstaltungen verschiedener Genres im Park. 2012, im Jubiläumsjahr von Fluxus, wurde mit Retrospektiven und mit zeitgenössischen Arbeiten in nahezu allen Kulturinstitutionen der Stadt an 366 Tagen der 50. Geburtstag der Kunstbewegung in Wiesbaden gefeiert. Ausstellungen zur Geschichte der Fluxusbewegung, zum Lebenswerk von Ben Patterson sowie von zeitgleich arbeitenden Künstlern wie Peter Röhr und Charlotte Posenenske waren ebenso dabei wie Konzerte, Theaterstücke, Performances und Aktionen für Kinder und Erwachsene.
Die Besonderheit des Kunstsommers 2014 mit dem Titel „9 Brücken schlagen“ bestand in der Einbeziehung von neun Partnerstädten Wiesbadens. Öffentlicher Ort war der Abschnitt der Schwalbacher Straße zwischen Rhein- und Coulinstraße. Flankiert wurde der Kunstsommer im Kunsthaus von einer Ausstellung und von Veranstaltungen der Partnerstädte.