GWW
Details
Die „Gemeinnützige Wiesbadener Wohnungsbaugesellschaft mbH“ wurde am 30. März 1949 gemeinsam von Vertretern der Stadt und der gewerblichen Wirtschaft mit dem Ziel gegründet, den durch den Krieg zerstörten Wohnraum neu aufzubauen. Zu den Gründungsmitgliedern der GWW gehörten: Stadt Wiesbaden, Stadtwerke Wiesbaden AG (ESWE Versorgungs AG), Dyckerhoff Portland-Zementwerke AG (Dyckerhoff GmbH), Zellstofffabrik Waldhof, Didier-Werke GmbH (Didier Werke AG), Jakob Wagner IV, Georg Weigel und die Firma Anton Meister.
Bereits 1950 wurden die ersten 264 Wohnungen an der Bierstadter Höhe fertiggestellt. Der erste Block der Luftbrückensiedlung trug den Namen „Crestview“ (engl. Gipfelblick). Bis 1951 wurden im Stadtgebiet weitere 283 Wohnungen errichtet. 1953 zeichnete die GWW für die Baubetreuung des Bundeskriminalamtes verantwortlich. Mit dem Erlös aus dem Verkauf von 401 Wohnungen der Siedlung „Crestview“ an die Bundesrepublik Deutschland entstanden in den 1960er-Jahren über 950 neue Wohnungen. 1965 war die 5.000. Wohnung bezugsfertig.
Als der Bauboom nachließ, wandte sich die GWW weiteren wohnungspolitisch relevanten Aufgaben zu. Neben der sozialen Verpflichtung, einkommensschwachen Bürgern zu angemessenem Wohnraum zu verhelfen, sollten ältere Mitbürger mit adäquaten Wohnungen versorgt, die Eigenständigkeit im Wohnbereich gefördert und der gesellschaftlichen Isolation älterer Menschen entgegengewirkt werden. 1985 entstanden auf dem Gelände der ehemaligen Städtischen Kliniken die ersten behindertengerechten sowie eine Vielzahl öffentlich geförderter Wohnungen. 1989 waren die ersten 100 altersgerechten Wohnungen bezugsfertig. Nach Inkrafttreten der 1. Wärmeschutzverordnung konzentrierte sich die GWW verstärkt auf die Modernisierung ihres Bestandes.
Im 21. Jahrhundert geht die GWW dazu über, sich mit den veränderten Wohnbedürfnissen der Menschen auseinanderzusetzen. Gleichzeitig macht das kontinuierliche Ansteigen der Wohnnebenkosten eine Anpassung der Bestände an moderne energetische Standards erforderlich. So wurden bereits zur Jahrtausendwende in Klarenthal die ersten 300 Wohnungen energetisch saniert. Um ihre Wohnungen aus den 1950er- und 1960er-Jahren zu modernisieren, sollen auf einen Zeitraum von zehn Jahren jährlich über 15 Mio. Euro in die energetische Optimierung des Bestands investiert werden. 2004 wurden GWW-Mietern ihre Wohnungen erstmals zum Kauf angeboten. 2006 machten bauliche Missstände eine Neukonzeption des Wohnquartiers „Weidenborn“ erforderlich. Innerhalb von 10 Jahren sollen in diesem Quartier über 800 Miet- und Eigentumswohnungen neu gebaut werden. Ende 2006 begann auch der Umbau des Hessenhauses in der Kronprinzenstraße 28, dem Sitz der GWW, um Platz für die Mitarbeiter der Schwestergesellschaft GeWeGe zu schaffen.
2007 eröffnete die GWW das Servicebüro „Leben und Wohnen im Alter“ (LuWia); das Beratungs– und Serviceanagebot richtet sich speziell an ältere Mieter.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2008 trat der Geschäftsbesorgungsvertrag zwischen GWW und GeWeGe in Kraft. Die Wohnungsbestände beider Unternehmen werden fortan gemeinsam verwaltet. Dies war eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass es zum 1. September 2009 gelang, 2.800 Wohnungen von der Mainzer Wohnbaugesellschaft in den Wiesbadener Stadtteilen Amöneburg, Kastel und Kostheim (AKK) in das Bestandsportfolio zu integrieren. Damit stieg die Zahl der zu bewirtschaftenden Wohnungen auf über 13.000 Einheiten an, das 2006 aufgelegte Energiesparprogramm wurde auf den neu erworbenen Bestand ausgeweitet.
Da jedes Jahr 300 Bestandswohnungen an aktuelle technische Standards angepasst werden, leistet die GWW einen messbaren Beitrag zur Erreichung der klimapolitischen Ziele der hessischen Landeshauptstadt. Ferner bleibt das soziale und bürgerschaftliche Engagement ist ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Im November 2013 lud die GWW namhafte Experten und Marktteilnehmer zum 1. Wiesbadener Wohnungsgipfel ein, um über nachhaltige Lösungen für eine zukunftsorientierte Wohnraumversorgung zu diskutieren. Bis 2021 sollen rund 200 Mio. Euro in den Bau von über 1.300 neuen Wohnungen investiert werden, die zum größten Teil auf eigenen Grundstücken vorgesehen sind.