Sprungmarken
Wo bin ich?
  1. Startseite
  2. Leben in Wiesbaden
  3. Umwelt, Natur & Klima
  4. Wasser
  5. Wiesbadens verrohrte Bäche

Wiesbadens verrohrte Bäche

Die Fließgewässer Rambach, Schwarzbach, Dambach, Kesselbach und Wellritzbach prägten früher das Bild der Wiesbadener Innenstadt. In der Vergangenheit wurden sie unter anderem zum Transport von Abwasser genutzt.
Auf Grund der sich daraus ergebenden hygienischen Bedingungen in der Stadt, wurden die Bäche im Zuge der Stadtentwicklung überbaut, sodass sie unterirdisch als Bachkanäle verlaufen. Heute wird das Abwasser gesondert abgeleitet und die sauberen Bäche unterfließen die Innenstadt in einem weitläufigen Kanalnetz.

Die Bachkanäle heute

Heute ist die Wiesbadener Innenstadt von einem Bachkanalnetzes mit einer Gesamtlänge von über 14,6 Kilometern (inklusive Vororte) durchzogen. Die Länge der Kanäle mit einer Breite von zwei Metern beträgt dabei über 3,6 Kilometer. Dieser Tatsache ist es zu verdanken, dass die Bachkanäle schon in der Kaiserzeit als touristische Attraktion galten, denn sie sind auf Grund ihrer Dimensionierung begehbar.

Der aus kunstvoll gemauerten Korbbögen bestehende Salzbachkanal, dessen Sohle bis zu sieben Meter unter der Wilhelmstraße und der Friedrich-Ebert-Allee verläuft, stellt dabei eine Besonderheit dar. Die von Gehwegen gesäumte Rinne des Salzbaches ist viereinhalb Meter hoch und fünf Meter breit. Das Wiesbadener Kanalbauamt lud einst zu Führungen durch die Unterwelt der Wilhelmstraße vom Warmen Damm bis zum Mühltal. Auch heute noch werden Besichtigungen angeboten. Pro Sekunde ist der Kanal in der Lage eine Wassermenge von etwa 85.000 Litern abzuleiten.

Nicht alle Kanäle sind begehbar. Vielfach verlaufen die Bäche in schmalen Betonkanälen.

Unterhaltung der Bachkanäle

Eine der vielfältigen Aufgaben des Umweltamtes ist die Unterhaltung der Bachkanäle. Vor allem im Fall von Starkregen-Ereignissen und Hochwässern müssen die Bachkanäle funktionsfähig sein und die plötzlich zusätzlich anfallenden Wassermassen sicher ableiten können. Altersbedingt weisen die Bachkanäle an manchen Stellen kleinere und größere Schäden auf. Fehlender oder rissiger Fugenmörtel, einwachsende Baumwurzeln, Geschiebeablagerungen Risse und Scherbenbildung sind die häufigsten Probleme. Um den Zustand der Bachkanäle bewerten zu können, werden sie regelmäßig begangen oder mittels TV-Kamera befahren. Diese Inspektionen bilden die Grundlage zur Erstellung der dem jeweiligen Schadensbild angepassten Sanierungskonzepte.
Riss im Rohrscheitel. Grundwasser dringt ein. Sollte dieser größer werden, besteht die Gefahr dass darüber liegendes Bodenmaterial mit eingeschwemmt wird, ein Hohlraum entsteht, und die darüber liegende Straße "nachgibt".

Anzeigen