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Umbau der Wehre in Delkenheim (Stand 2016)

Am Wickerbach wurden zwei Wehre so umgebaut, dass Fische und andere Gewässerorganismen nun in einem Abschnitt von elf Kilometern Länge frei wandern und sich ihre bevorzugten Lebensräume suchen können. Vor dem Umbau wirkten die Wehre als unpassierbare Barriere.

Um welche Wehre ging es? Was war das Problem?

Noch bis 2016 befanden sich der Ortslage Delkenheim zwei Wehre, die es den Gewässerbewohnern unmöglich machten, bachaufwärts zu wandern. Das Wehr im Lunapark, ein rund ein Meter hoher Betonabsturz, und eine so genannte Absturztreppe mit einer massiven Sohl- und Uferbefestigung am Akazienweg (Spielplatz an der Kölner Straße), stellten für Fische und Kleinstlebewesen eine unüberwindbare Barriere da.

Und wie wurde umgebaut?

Bevor die Arbeiten beginnen konnten, wurden oberhalb und unterhalb der beiden Wehre die vorhandene Fische mittels Elektrobefischung abgefischt und weiter oberhalb wieder in den Wickerbach eingesetzt. Fünf Fischarten wurden so gefunden.

Anschließend mussten die alten Wehre entfernt werden. Aufgrund der geringen Wasserführung des Wickerbachs in den Sommermonaten wurde bei beiden Wehren das Prinzip einer Riegellampe gewählt. Die einzelnen Querriegel sind mit Schlitzen ausgestattet. Durch die beckenartige Struktur ist auch bei geringen Durchflussmengen eine ausreichende Wassertiefe für die Durchwanderbarkeit der Fische gewährleistet. Die Höhe der Oberkante der als Riegelrampe ausgebildeten Sohlgleite entspricht der Höhe der vorher vorhandenen Bauwerke, damit keine Verschärfung der Hochwassersituation eintritt.

Das Wehr am Lunapark wurde zu einer Riegelrampe ausgebildeten Sohlgleite mit einer Länge von rund 30 Meter umgebaut. Die Gesamtkosten beliefen sich auf rund 75.000 Euro, davon waren rund 59.500 Euro reine Baukosten. Das Wehr am Akazienweg wurde zu einer Riegelrampe mit einer Länge von rund 60 Metern umgebaut. Die Gesamtkosten belaufen sich hier auf rund 100.000 Euro, davon rund 83.200 Euro reine Baukosten.

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Fische und kleine Bodenbewohner hatten keine Chance, diese zu überqueren. wiesbaden.de / Foto: Umweltamt
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