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Umbau der Durchlässe im Lindenbach bei Frauenstein

Um welche Durchlässe ging es? Was war das Problem und wie sieht der Unterschied zwischen vorher und nachher aus?

Der Erlenbach fließt in bewaldetem Gebiet. Er querte in einer Verrohrung, mit sehr geringem Querschnitt und glatter Gewässersohle aus Beton, den Schlangenpfad. An der Verrohrung befand sich am Auslauf zudem ein Absturz, der die Passierbarkeit stromaufwärts unmöglich machte und stromabwärts stark erschwerte.

Durch den Umbau wurde der Absturz beseitigt und eine raue Rampe mit einem natürlichen Sohlgefälle hergestellt, die für Gewässerlebewesen durchgängig ist. Die Verrohrung ist in Ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben. Durch den leicht erhöhten Rampenkopf kann sich natürliches Sohlsubstrat über die Zeit im Durchlass anlagern.

Der zweite Durchlass liegt im Außenbereich der Gemarkung Frauenstein und wird als Überfahrt für einen Feldweg genutzt. Dieser verläuft zwischen zwei Pferdekoppeln des Hofguts Armada. Im unteren Bereich ragt der Rohrdurchlass bis in die Koppel hinein und wird dort als Überfahrt über den Bach genutzt.

Im Rohrdurchlass fehlte eine Substratauflage. Kleinere Gewässerbewohner konnten nicht wandern, da sie auf der glatten Betonsohle keinen Halt gegen die Strömung fanden. Die Verrohrung war einlaufseitig von Wiesenflächen mit starkem Bewuchs umgeben. Am Auslauf hatte sich ebenfalls ein Absturz ausgebildet, welcher die Wanderung von Gewässerbewohnern stark beeinträchtigte.

Da das bestehende Betonrohr starke Beschädigungen aufwies war es notwendig dieses abzubrechen und eine neue Verrohrung herzustellen. Hierbei wurde das angebaute Stück DN700 wiederverwendet und die beschädigten Stücke DN500 (unter dem Feldweg) durch neue DN700 Verrohrungen ersetzt. Zwischen die Verrohrungsstücke wurden Winkelbleche eingebracht, um einen mäandrierenden Gewässerverlauf im Rohr herzustellen, der auch bei geringen Wassermengen die Durchgängigkeit im Rohr gewährleistet. Durch den Wiedereinbau der Rohre konnte die Gewässersohle ohne Absturz am Rohrauslass neu gestaltet werden.
Südöstlich des Grorother Hofes quert der Grorother Bach einen Feldweg in einem Durchlass. Im Rohrdurchlass fehlte wiederrum die Substratauflage. Kleinere Gewässerbewohner und schwimmschwache Fische konnten hier nicht wandern, da sie auf der glatten Betonsohle keinen Halt gegen die Strömung fanden. Zusätzlich hatte sich an einer sohlstabilisernden Bahnschwelle im Gewässer ein Absturz gebildet, der jegliche Wanderung von Gewässerlebewesen unmöglich machte. Im Oberlauf des Gewässers, waren massive Uferbefestigungen bereits unterspült und teilweise ausgebrochen, sodass deren Funktion zur Sicherung der Brückenfundamente nicht mehr gewährleistet werden konnte.

In der Betonverrohrung wurden Winkelbleche mäandrierend eingebracht und mit Steinen zusätzlich gesichert, da bei Hochwasserabfluss hohe Kräfte in der Verrohrung wirken. Mit dieser Maßnahme wurde die glatte Betonsohle für die Gewässerlebewesen durchgängig gestaltet. Die Bahnschwelle wurde eingekerbt und mit Eisenstäben gesichert, um Ihre sohlstabilisierende Funktion beizubehalten. Zusätzlich wurde im Unterwasser eine Steinschüttung vorgenommen.

Im Oberlauf wurden die massive Uferbefestigung abgebrochen und natürliche Steinschüttungen zum Schutz der Brückenfundamente angelegt.

Nach welchem Prinzip wurden die Durchlässe umgestaltet?

Um die Sohle für Gewässerbewohner wieder durchwanderbar zu gestalten, ist es entscheidend, dass sich natürliches Substrat anlagern kann. Hierfür wurden halbe Querriegel wechselseitig in der Sohle angebracht, sodass ein geschwungener Wasserverlauf innerhalb des Rohres entsteht. So wird auch gewährleistet, dass in Zeiten von geringem Wasserabfluss, immer noch ein für die Fische durchwanderbarer Korridor mit erforderlichen Mindestwassertiefen zur Verfügung steht. Dieses Prinzip kam bei allen Durchlässen zum Einsatz.

Und wer profitiert davon?

Die Amphibien und andere Gewässerorganismen! Durch die Wiederherstellung der Durchgängigkeit können neue Lebensräume erschlossen werden und bisher unerreichbare Biotope werden miteinander vernetzt.

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Eingebaute Querriegel der Maßnahme M10b wiesbaden.de / Foto: Umweltamt
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