Sprungmarken

Die Sage vom Riesen Ekko

... In der Wiesbadener Gegend lebte einst der Riese Ekko. Er fühlte sich von einem Drachen aus den Taunuswäldern gestört und machte sich deshalb auf, das Untier zu erschlagen. Doch er fand ihn nirgends. Darüber ärgerte sich der Riese Ekko so sehr, dass er seine Lanze voller Zorn in den Boden stieß. Da meinte er aus der Tiefe das spöttische Lachen des Untiers zu hören. Um sicher zu gehen, zog er seine Lanze aus dem Erdreich. Sofort kam kochendes Wasser aus dem Boden geschossen und verbrannte seine nackten Füße. Das machte ihn noch wütender. Und weil er überzeugt war, dass der Drachen in der Erde saß und daran schuld war, bohrte er seine Lanze immer wieder in die Erde, immer tiefer. Da traf ihn unerwartet ein kräftiger, heißer Wasserstrahl mitten ins Gesicht, so dass er das Gleichgewicht verlor. Ekko konnte sich gerade noch abstützen. Dabei gruben sich seine linke Hand und der Unterarm tief in den aufgeweichten Untergrund. Fluchend gab der Riese seine Suche auf und wankte mit verbrühtem Gesicht und angeschwollen Füßen von dannen. Der Abdruck seines Armes und seiner Finger ist aber bis heute noch zu sehen ...

So entstanden der Sage nach Wiesbadens Täler, Hügel und Thermalquellen. Der Abdruck der Mittelhand ist der Wiesbadener Kessel. Daumen, Finger und Unterarm bilden die Bachtäler von Rambach, Schwarzbach, Dambach, Kesselbach, Wellritzbach und Salzbach. Und dort, wo der Riese die Lanze in den Boden stach, sprudelt seitdem das heiße Wasser aus der Erde.

Anzeigen