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Reduce Reuse Recycle – Lebensmittelverschwendung vermeiden

In Deutschland werden über 18 Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich weggeworfen – das entspricht fast einem Drittel des aktuellen Bedarfs an Nahrungsmitteln. Lebensmittelabfälle entstehen entlang der gesamten Versorgungskette: Auf dem Acker, in Supermärkten, Restaurants und Kantinen sowie in den Privathaushalten.

Wie lässt sich Lebensmittelverschwendung im eigenen Haushalt reduzieren?

  • Den Einkauf planen: Welche schnell verderblichen Lebensmittel sind noch vorhanden und sollten bald verbraucht werden? Was wird in den nächsten Tagen zum Kochen benötigt? Häufiger kleinere Mengen kaufen, wirkt der Lebensmittelverschwendung entgegen.
  • Nicht mehr einkaufen als voraussichtlich verbraucht wird. Sonderangebote und Großpackungen verleiten dazu, zu viel zu kaufen.
  • Lebensmittel richtig lagern. Tierische Produkte, viele Obst- und Gemüsesorten und Essensreste gehören in den Kühlschrank.
  • Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum. Es zeigt lediglich an, bis zu welchem Datum Geschmack, Farbe oder Nährwerte – bei richtiger Lagerung – erhalten bleiben.
  • Lebensmittel durch Einkochen oder Fermentieren haltbar machen.
  • Kreativ werden und neue Rezepte testen. Es gibt Kochbücher und Apps mit Anregungen und Rezepten, um aus Resten ein leckeres Essen zu zaubern.
  • Lebensmittel mit einem kurzen Haltbarkeitsdatum kaufen, wenn diese bald verbraucht werden. Lebensmittelabfälle in Supermärkten entstehen auch deshalb, weil Verbraucherinnen und Verbraucher zu den am längsten haltbaren Produkten greifen – auch wenn sie sie in den nächsten Tagen verbrauchen wollen.
  • Lebensmittel retten mit der App „To Good To Go": Gastronomiebetriebe, Bäckereien und Supermärkte stellen zu einem vergünstigten Preis Lebensmittel ein, die nicht verkauft wurden und sonst im Müll landen würden.
  • Zu viel gekaufte Lebensmittel an andere weitergeben, zum Beispiel im Freundeskreis oder über die Fairteiler von Foodsharing. Fairteiler sind Schränke, Regale oder Kühlschränke an denen überschüssige Lebensmittel kostenfrei abgeholt oder gebracht werden können.
  • Falls wirklich etwas verdorben ist: Alle organischen Küchenabfälle gehören in die Biotonne oder falls vorhanden, auf den Komposthaufen. Gekochte oder gebratene Essensreste sowie Fleischreste auf dem Komposthaufen locken Ratten an und sollten in der Biotonne entsorgt werden. Wichtig ist, zuvor alle Verpackungen zu entfernen.
  • Einige Reste wie Zitrusschalen und Kaffeesatz können für Haushalt, Garten und Kosmetik weiter genutzt werden.

Der Großteil der Lebensmittelabfälle (60 Prozent) entsteht in privaten Haushalten. Hier landen jährlich fast 80 Kilogramm Lebensmittel pro Kopf und Jahr auf dem Müll (Quelle: BMEL). Die Entsorgungsbetriebe Wiesbaden haben Lebensmittelabfälle aus privaten Haushalten untersucht und stufen fast die Hälfte als vermeidbar ein, darunter vor allem Backwaren, Obst und Gemüse. Das kostet nicht nur die Verbraucherinnen und Verbraucher Geld, sondern ist auch schlecht für die Umwelt und das Klima. Denn jedes Lebensmittel benötigt Fläche, Energie und Ressourcen für seine Erzeugung. Beim Anbau auf dem Acker kommen Dünge- und Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, später wird es transportiert, gekühlt, gelagert und weiterverarbeitet. In Deutschland werden auf fast 15 Prozent der Agrarfläche Lebensmittel angebaut, die später auf dem Müll landen.

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