Sprungmarken

Reduce - Weniger ist mehr: Kleidung

In einer Welt des Überflusses ist es wichtig, aber auch schwierig, weniger zu konsumieren. Erwachsene in Deutschland besitzen durchschnittlich 87 Kleidungsstücke - ohne Unterwäsche und Socken.

Davon wird jedes fünfte Kleidungsstück so gut wie nie getragen. Somit liegen deutschlandweit etwa 1 Milliarde Kleidungsstücke ungenutzt im Schrank. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von Greenpeace aus dem Jahre 2022.

Greenpeace spricht von einem Fast-Fashion-Zeitalter. Das bedeutet, es wechseln sich immer schneller neue Kollektionen und Styles in Läden, Schaufenster und Onlineshops ab. Viele große Modeunternehmen setzen bei diesem Geschäftsmodell auf Masse, bei abnehmender Produktqualität und günstigen Preisen. Kleidung wird dadurch immer mehr zum Wegwerfartikel. Werbung und Videos von Influencerinnenn und Influencern verstärkt das Gefühl nichts zum Anziehen zu haben, obwohl der Kleiderschrank voll ist.

Weniger ist mehr - Tipps für mehr Überblick im Kleiderschrank:

  • Erste Wahl aus zweiter Hand: gibt es in Secondhand- Läden, Flohmärkten oder von Tauschpartys. Adressen von Secondhand-Läden in Wiesbaden sind im Reparatur-, Verleih- und Gebrauchtwarenführer der Landeshauptstadt Wiesbaden zu finden.
  • Änderungen oder Reparaturen helfen dabei, Kleider länger tragen zu können.
  • Beim Kauf von Kleidung und Accessoires auf Qualität statt Masse achten.
  • Kleidungsstücke auswählen, die sich mit vielen vorhandenen Teilen kombinieren lassen. So bleibt weniger Kleidung ungenutzt im Kleiderschrank.
  • Beim Einkauf auf Siegel achten: Das Informationsportal Siegelklarheit bewertet Siegel auf ihre Glaubwürdigkeit, Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit.
  • Bei Textilien auf natürliche Materialien und auf Bio-Qualität achten.
  • Einen eigenen Kleidungsstil entwickeln, um die Garderobe unabhängig von aktuellen Modetrends lange tragen zu können.
  • Kleidung so oft wie nötig, aber so wenig wie möglich waschen, um die Lebensdauer der Textilien zu verlängern.
  • Gut erhaltene, aussortierte Kleidung gezielt weitergeben statt wegwerfen.

Achtung Greenwashing

Nachhaltigkeit ist vielen Menschen ein wichtiges Anliegen, auch beim Kauf von Kleidung. Viele Modemarken nutzen das in der Vermarktung, werben mit Nachhaltigkeit und einem grünen Image. Für Kundinnen und Kunden ist es oft nicht leicht herauszufinden welche Werbeversprechen tatsächlich der Realität entsprechen. Falsche Umweltversprechen werden als Greenwashing bezeichnet. Hinterfragt werden sollten Aussagen ohne genauere Angaben, wie "wir verwenden recycelte Materialien". Was toll klingt, kann aber auch bedeuten, dass nur weniger als ein Prozent der neuen Kollektion recycelte Fasern enthält. Besser ist es auf Siegel zu achten, die von unabhängiger Stelle vergeben werden und klare Kriterien haben, deren Einhaltung kontrolliert wird. Im Bereich Textilien haben die Siegel Fairtrade Textile Produktion und GOTS (Global Organic Textile Standard) hohe Standards hinsichtlich Umweltfreundlichkeit und Sozialverträglichkeit. Viele nützliche Informationen und Erläuterungen zu Siegeln gibt es auf der Webseite www.siegelklarheit.de.

Anzeigen