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Elektrogeräte

Seit Jahren steigen die Verkaufszahlen für Smartphones, Tablets, Bildschirme und viele weitere Elektrogeräte wie E-Zigaretten oder auch Schuhe mit Beleuchtung an. In weniger als zehn Jahren hat sich die Menge, laut Angaben des Bundesumweltministeriums, verdoppelt. Wurden im Jahr 2013 rund 1,6 Millionen Tonnen Elektrogeräte in Verkehr gebracht, waren es im Jahr 2021 schon mehr als drei Millionen Tonnen. Mit dem Anstieg wächst auch die Zahl der ausgedienten Geräte.

Tipps für einen nachhaltigeren Umgang mit Elektrogeräten:

  • Gebrauchte oder generalüberholte (refurbished) Geräte kaufen: weniger neuproduzierte Geräte schonen nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
  • Reparierbarkeit beim Kauf beachten: Ideal ist ein Gehäuse, welches sich öffnen lässt und ein Akku, der nicht fest verbaut, sondern austauschbar ist. Testberichte, wie von der Stiftung Warentest, enthalten oft Hinweise zur Reparierbarkeit.
  • Blauer Engel vorhanden? Produkte, die mit dem Umweltzeichen gekennzeichnet sind, haben Vorteile für die Umwelt. Sie zeichnen sich durch einen geringen Energieverbrauch sowie Langlebigkeit aus und sind recyclinggerecht konstruiert.
  • Reparieren statt Wegwerfen: Wenn ein Gerät nicht selbst wieder hergerichtet werden kann, bieten Repair-Cafés Unterstützung. Reparaturbetriebe sind im Reparaturführer der Landeshauptstadt Wiesbaden zu finden. Für viele Reparaturen gibt es Anleitungen, zum Beispiel auf der Webseite iFixit.
  • Konzentration auf das Wesentliche: Ist die allerneuste Technik wirklich notwendig? Oft erfüllen auch ältere Modelle noch voll und ganz ihren Zweck.
  • Wegwerf-Artikel vermeiden: Produkte wie die blinkende, singende Postkarte oder Feuerzeuge mit LED-Leuchte sind oft kurzlebig.
  • Teilen und (Ver-)Leihen: Sharing-Plattformen und Verleih-Dienste bieten die Möglichkeit selten benötigte Dinge zu teilen.

Gerade angesichts der steigenden Mengen ausgedienter Elektrogeräte sollte der Fokus auf einer möglichst langen Nutzung der Geräte liegen. Besonders schlecht schneiden Smartphones ab: Ihre Herstellung ist ressourcenintensiver als die einer Waschmaschine. Während eine Waschmaschine laut dem Europäischen Umweltbüro im Durchschnitt 11,5 Jahren genutzt wird, wird ein Smartphone schon nach 3 Jahren durch ein neues Gerät ersetzt. Dabei enthalten Smartphones über 50 verschiedene Metalle, die unter Einsatz von umwelt- und gesundheitsschädlichen Chemikalien abgebaut werden.

Auf der Webseite mobilsicher.de gibt es wertvolle Informationen zu Umweltfragen und Datenschutz rund um Handys und Smartphones. Hier gibt es Tipps zum Kauf gebrauchter Geräte, Reparaturhinweise sowie Infos über die Verfügbarkeit von Software-Updates.

Ab 2025 sind Hersteller von Smartphones verpflichtet, mindestens fünf Jahre lang funktionale Updates und Sicherheitsaktualisierungen bereitzustellen.

Aussortierte funktionsfähige Geräte weitergeben

Funktionierende Geräte sollten nicht ungenutzt in der Schublade liegen. Nachhaltiger ist es, sie über Secondhand-Plattformen oder Kleinanzeigenportale zu verkaufen oder an gemeinnützige Organisationen zu spenden. Bevor Geräte wie Smartphones und Laptops weitergeben werden, sollten alle Daten und verknüpfte Konten gelöscht sowie das Gerät auf die Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Informationen zur sicheren Datenlöschung gibt es auf der Webseite der Verbraucherzentrale.

Elektroschrott richtig entsorgen

Um wertvolle und teils seltene Rohstoffe wiederzuverwerten, müssen Handys, Smartphones und andere Elektrogeräte fachgerecht entsorgt werden. Hier können Geräte abgegeben werden:

  • Recyclingstation im Umweltladen der Landeshauptstadt Wiesbaden: Nur Abgabe von Handys und Smartphones.
  • Geschäfte, die Elektroartikel verkaufen: Dazu zählen auch große Lebensmittelgeschäfte und Discounter. Ebenso ist der Online-Handel zur kostenlosen Rücknahme verpflichtet.
  • Wertstoffhöfe der ELW
  • Schadstoffmobil: hier können kleine Geräte abgegeben werden.
  • Der Sperrmüllservice der ELW holt größere Geräte, wie Kühlschränke oder Elektroherde ab. Der Service ist kostenlos und muss mit etwa drei Wochen Vorlauf angemeldet werden, online oder telefonisch unter 0611 7153-0.

Zukünftig nachhaltigere Elektrogeräte?

Mit der EU-Richtlinie über „gemeinsame Vorschriften zur Förderung der Reparatur von Waren“ möchte die EU die Lebensdauer von Elektrogeräten künftig verlängern. Die Richtlinie verpflichtet Hersteller bestimmter Haushalts- und Elektrogeräte Reparaturen durchzuführen und Ersatzteile zu angemessenen Preisen bereitzuhalten. Produkte müssen so gestaltet werden, dass sie reparierbar sind und auch von unabhängigen Werkstätten oder Repair-Cafés repariert werden können. Die EU-Richtlinie ist im Juli 2024 in Kraft getreten und muss bis Juni 2026 in nationales Recht umgesetzt werden. Zusätzlich zeigt ab voraussichtlich 2025 ein neues EU-Energielabel mit einem Reparierbarkeits-Index, wie gut ein Gerät reparierbar ist.

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