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Umwelt-Tipp Dezember: Adventszeit ist Kerzenzeit

In der dunklen Jahreszeit verbreiten Kerzen stimmungsvolles Licht und Gemütlichkeit. Im Handel gibt es sie aus unterschiedlichsten Wachsarten. Doch nicht jede Kerze ist auch umweltfreundlich. Die meisten in Deutschland verkauften Kerzen bestehen aus Paraffin, das überwiegend aus dem fossilen Rohstoff Erdöl gewonnen wird.

Einkaufstipps:

  • Am nachhaltigsten sind Kerzen aus Bienenwachs, wenn sie keine langen Transportwege hinter sich haben.
  • Ebenso empfehlenswert sind Kerzen aus pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen, die im Zuge der Lebensmittelproduktion anfallen.
  • Häufig machen die Hersteller keine Angaben zu den Inhaltsstoffen. Wer die Mühe nicht scheut, bittet im Einzelhandel um Informationen zur Zusammensetzung.
  • Kaufen Sie Teelichter ohne Aluminiumhülle, um Abfall zu vermeiden. Als Ersatz für die Wegwerfhülle gibt es wiederverwendbare Teelichthalter aus Glas oder Edelstahl.

Wachsarten aus nachwachsenden Rohstoffen im Detail:

Stearin

ist der zweitwichtigste Rohstoff für die Kerzenherstellung und wird aus pflanzlichen oder tierischen Fetten gewonnen. Am häufigsten wird dafür Palmöl verwendet, für dessen Anbau große Flächen tropischen Regenwaldes gerodet werden, mit katastrophalen Folgen für die Umwelt. Das RSPO-Siegel ("Round Table on Sustainable Palm Oil") trägt immerhin dazu bei, dass Anbauflächen nicht mehr wild gerodet werden und soziale Mindeststandards beim Anbau eingehalten werden – Monokulturen und Verlust von Wald bleiben ein Problem. Viele Kerzen enthalten Mischungen aus Paraffin und Stearin, auch wenn sie als reine Stearinkerzen verkauft werden.

Bienenwachs

Kerzen aus Bienenwachs sind die natürlichste, aber auch die teuerste Variante. Der hohe Preis hat seinen Grund: Da eine Biene im Laufe ihres Lebens nur wenige Milligramm davon produziert, müssen rund 150.000 Bienen arbeiten, um ein Kilogramm Wachs zu erzeugen. Besonders günstige Bienenwachskerzen haben oft lange Transportwege hinter sich und kommen aus China, Südamerika oder Südafrika.

Alternativen zu Stearin aus Palmöl

sind nachwachsenden Rohstoffe wie Rapsöl, Sojaöl oder tierische Fette. Diese Stoffe stammen oft aus Resten der Lebensmittelproduktion.

Weitere Tipps zum Umgang mit Kerzen:

  • RAL – Gütezeichen: Kerzen mit diesem Gütezeichen brennen ruß- und raucharm. Außerdem enthalten sie keine gesundheitsschädlichen Stoffe. Das Siegel macht keine Aussage zur Umweltbilanz, sorgt aber für eine bessere Raumluft.
  • Beim Abbrennen von Kerzen entstehen Stickstoffoxide und Ruß. In höheren Konzentrationen können diese Stoffe die Gesundheit beeinträchtigen. Regelmäßiges Lüften ist empfehlenswert.

Wachsreste nicht im Müll entsorgen

Wachsreste lassen sich sinnvoll weiterverwenden. Eingeschmolzen können daraus neue Kerzen gegossen werden. Alternativ können die Reste weitergegeben werden: Der Umweltladen sammelt sie in seiner Recyclingstation, und die Kerzenmanufaktur Sinnlicht fertigt daraus umweltfreundliche Recyclingkerzen. Ab Dezember sind ausgewählte Recyclingkerzen von Sinnlicht direkt im Umweltladen erhältlich.

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