Mit dem Rad sicher durch die dunkle Jahreszeit
Wie schlecht man bei Dunkelheit sieht und gesehen wird, unterschätzen viele Radfahrende. So verliert der Mensch bei Dämmerung, Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen bis zu 80 Prozent der Sehschärfe. Damit einher geht auch der Verlust von vielen Informationen aus dem Straßenumfeld. Die Beleuchtung des Fahrrads ist somit einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren im Straßenverkehr um selber besser zu sehen und um gesehen zu werden. Der ADFC rät, das Licht schon bei Zwielicht einzuschalten.
Für gute Sichtbarkeit sorgen zudem entsprechende Kleidung und reflektierende Accessoires. Laut ADAC werden dunkel gekleidete Menschen erst aus 25 bis 30 Meter Entfernung wahrgenommen, wer sich hell kleidet bereits aus 40 bis 50 Metern. Mit reflektierender Kleidung wird man schon aus 130 bis 160 Metern Entfernung gesehen. Da der Bremsweg eines Pkw mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h bei einer Notbremsung etwa 28 Meter beträgt, ist eine gute Sichtbarkeit im Ernstfall überlebenswichtig.
Für alle die, die Sichtbarkeit ihres Fahrrads durch zusätzlichen Speichenreflektoren erhöhen wollen, hält der Umweltladen ein spezielles Angebot bereit: Zwölf Speichenreflektoren können dort gegen 25 km der DB Rad+ APP eingelöst werden. Zudem sind kostenfrei Broschüren und Faltblätter rund ums sichere Radfahren erhältlich, auch in verschiedenen Sprachen.
Tipps zur guten Sichtbarkeit beim Fahrradfahren
1. Beleuchtung
Spätestens im Herbst sollte die Lichtanlage des Fahrrads geprüft werden. Ihre einzelnen Bestandteile werden durch die Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) vorgeschrieben und definiert. Fehlt die Beleuchtung oder ist sie nicht betriebsbereit, ist dies nicht nur gefährlich, sondern kann auch ein Bußgeld bis zu 35 Euro kosten.
Laut StVZO vorgeschrieben sind:
- Ein weißer Frontscheinwerfer – am besten mit eingebautem LED-Licht, Sensor- und Standlichtfunktion
- Ein rotes Rücklicht – am besten mit Standlicht
Ebenfalls zulässig ist eine Batteriebeleuchtung. Aber Vorsicht: Akkus halten bei Kälte oft deutlich weniger lange durch. Regelmäßiges Nachladen ist daher wichtig. Für den Straßenverkehr zugelassen ist die Beleuchtung nur mit dem Prüfzeichen des Kraftfahrtbundesamts. Dieses setzt sich zusammen aus einer Wellenlinie, dem Großbuchstabe K und einer fünfstelligen Zahl.
Wer bei jedem Wetter unterwegs sein möchte, dem empfiehlt der ADFC eine möglichst wartungsfreie Lichttechnik: Nabendynamo, LED-Rücklicht mit Standlicht und LED-Frontscheinwerfer – am besten auch mit Standlicht. Im Gegensaz zur Batteriebeleuchtung sind diese garantiert immer mit dabei. Nabendynamos rutschen, anders als Seitenläufer-Dynamos, bei Nässe oder Schneematsch nicht durch und erzeugen auch im Winter jederzeit genügend Strom.
Wichtig: Licht korrekt einstellen
Der Scheinwerfer sollte so montiert sein, dass er den Nahbereich vor dem Rad gut beleuchtet. Zudem sollte das entfernte Ende des Lichtkegels als deutliche Hell-Dunkel-Grenze auf der Fahrbahn zu erkennen sein. Dies ermöglicht eine gute Ausleuchtung der Fahrbahn und vermeidet ein Blenden des Gegenverkehrs.
2. Reflektoren
Ebenfalls vorgeschrieben sind:
- ein weißer Frontreflektor, der im Scheinwerfer integriert sein kann.
- ein roter Z-Rückstrahler, der im Rücklicht integriert sein kann.
- gelbe Reflektoren an den Pedalen
Damit Radfahrende auch von der Seite gut gesehen werden, ist zusätzlich mindestens einer der folgenden seitlichen Reflektoren an Vorder- und Hinterrad erforderlich:
- Reflexstreifen auf den Reifen oder Felgen oder in den Speichen
- vollständig weiß reflektierende Speichen oder mit Speichenhülsen/-sticks versehene Speichen
- mindestens zwei gelbe Speichen-Reflektoren, um 180 Grad versetzt angebracht
3. Reflektierende Kleidung
Kontrastreiche, helle Kleidung oder Kleidung mit zusätzlichen reflektierenden Flächen erhöht die Sichtbarkeit von Radfahrenden – gerade bei Regen und Nebel. Oft ist sie in der Dunkelheit besser sichtbar als die Beleuchtung am Fahrrad selbst. Kleidung, Schuhe und Helme in knalligen Farben und mit Reflektor-Streifen erzeugen darüber hinaus Aufmerksamkeit. Leuchtende oder reflektierende Accessoires wie zum Beispiel LED-Bänder für Arme und Beine, Warnwesten und Leuchttrapeze sowie Reflektoren an Rucksäcken und Taschen sorgen für zusätzliche Sichtbarkeit.
Wichtig ist auch eine den Temperaturen angepasste Kleidung. Wer bei niedrigen Temperaturen auf dem Fahrrad friert, ist unbeweglicher und kann schlechter auf überraschende Situationen reagieren.
4. Reflektierendes Fahrrad-Zubehör
Auch reflektierendes Fahrradzubehör erhöht die Sichtbarkeit. Daher ist es sinnvoll, beim Kauf von Fahrradtaschen, Körben, Kindersitzen oder Anhängern darauf achten, dass diese im Dunkeln als extra Lichtquellen fungieren, zum Beispiel durch Reflektor-Streifen.