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Umwelt-Tipp Juli: Nachhaltig streamen

Streaming spart Ressourcen, da kein Plastik für die Herstellung von CDs und anderen Speichermedien benötigt wird. Vielen ist jedoch nicht bewusst, dass diese Art von Datenübertragung viel Energie verbraucht. Der Umwelt-Tipp zeigt, wie jede und jeder das Streamen nachhaltiger gestalten kann.

Filme, Serien, Musik oder Hörbücher werden immer weniger als CD oder DVD gekauft, sondern gestreamt. Der Vorteil dieses Datenübertragungsverfahren ist, dass Filme oder das Lieblingslied sofort angeschaut und angehört werden können. Ein Download der Daten ist nicht mehr nötig. Auch Datenträger wie CDs und DVDs sind dadurch überflüssig. Das spart Kunststoff für deren Produktion und Umverpackungen. Die zunehmende Digitalisierung sorgt also für weniger Plastikmüll und vielleicht auch für mehr Platz zuhause. Nicht sichtbar sind hingegen der Energieverbrauch und die Treibhausgasemissionen, die damit zusammenhängen.

Doch woher kommt der hohe Energieverbrauch? Smartphones, Tablets, smarte TV-Geräte, Laptop, PC, Smart Home Geräte, wie smarte Lautsprecher brauchen Strom. Auch die Netze, die die Daten übertragen und die Rechenzentren benötigen Energie. Der genaue Energiebedarf hängt davon ab, wie die Daten übertragen werden und in welcher Qualität oder Auflösung geschaut oder gehört wird. Zudem spielt eine Rolle, wie effizient das Rechenzentrum gestaltet ist und gekühlt wird.

Nutzerinnen und Nutzer haben zwar keinen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch der Netze oder Rechenzentren. Sie können diesen jedoch mit der Auswahl der Geräte, die sie nutzen und der Qualität, in der sie die Daten streamen, verringern. 

Tipps für ein nachhaltigeres Streamen

Auf niedrigen Stromverbrauch achten

Wer über smarte Fernsehgeräte streamt, sollte beim Kauf eines neuen TV-Geräts auf das EU-Label zum Energieverbrauch achten. Das Label zeigt, welche Energieeffizienzklasse ein Gerät erreicht. Effizienzklassen werden mit Farbbalken von Grün bis Rot und Buchstaben von A bis G gekennzeichnet. A und grün steht für einen sehr niedrigen Energieverbrauch, G und rot für einen sehr hohen Verbrauch. Die beste Klasse A wird aktuell noch von keinem Gerät erreicht. Es ist sinnvoll nicht nur auf die Buchstaben oder Farben zu achten, sondern auch auf den Stromverbrauch. Große Geräte können trotz guter Effizienzklasse mehr Strom verbrauchen als kleinere Geräte.

WLAN oder Kabel nutzen

Streaming über Kabel oder WLAN benötigt weniger Energie als eine Übertragung über den Mobilfunk. Daher sind kostenfreie WLAN-Hotspots auch aus Nachhaltigkeitssicht eine gute Idee und sollten genutzt werden.

Geringere Auflösung wählen

Große Datenmengen brauchen große Mengen an Energie. Bei kleinerer Auflösung, müssen weniger Daten übertragen werden. Das kann bei den Einstellungen voreingestellt werden und spart Energie. Der Qualitätsunterschied ist vor allem bei Geräten mit kleinem Display kaum zu sehen.

Lieblingslieder herunterladen

Alben oder einzelne Lieder, die sehr oft gehört werden, werden am besten herunterladen. Das ist sparsamer, als sie jedes Mal zu streamen.

Weniger ist mehr

Das Abschalten von Funktionen, wie Autoplay - das automatische Abspielen von Videos – vermeidet unnötige Datenübertragungen.

Gut zu wissen

Was ist umweltfreundlicher: Streaming oder CD, DVD und Co.?

Die Rückkehr zur Plastikscheibe ist aus Umweltgesichtspunkten keine gut Alternative zum Streamen. Für die CD und Co. werden zwar keine Server und Rechenzentren benötigt, sie haben jedoch andere Nachteile. Für ihre Herstellung wird hochwertiger Kunststoff verwendet. Hinzukommen Plastikbehälter für die Aufbewahrung. Diese werden für den Verkauf in Plastik eingeschweißt und in die Läden transportiert. Wie umweltfreundlich ihr Einkauf ist, hängt davon ab, ob die CD im Internet bestellt oder vor Ort gekauft wird. Wird sie vor Ort gekauft, spielt das Verkehrsmittel, welches für den Shoppingausflug gewählt wird, ebenfalls eine Rolle. Beim Internetkauf müssen die Versandbedingungen mitgedacht werden. Und schlussendlich entsteht bei ihrer Entsorgung Müll.

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Umwelt-Tipp Juli 2024: Nachhaltiger Streamen wiesbaden.de / Foto: Frank Reppold Pixabay
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