Gefangen in alten Denkmustern
Das menschliche Gehirn ist zeitlebens plastisch, bis ins hohe Alter können neue Verschaltungsmuster und damit auch neue Vorstellungen und Verhaltensweisen herausgebildet werden. Trotzdem gelingt es nur wenigen Personen, ihre einmal entstandenen und im Hirn verankerten inneren Einstellungen und Haltungen später im Leben noch einmal grundlegend zu verändern. Weshalb ist das so und unter welchen Voraussetzungen sind Menschen - auch in Wiesbaden – bereit, ihr Denken, Fühlen und Handeln an anderen, nachhaltigeren Kriterien auszurichten als bisher?
Die Suche nach einer Antwort auf diese Frage führt den Neurobiologen Gerald Hüther in Bereiche, die in den bisherigen Nachhaltigkeitsdiskussionen kaum Beachtung gefunden haben. Es geht um tief in uns verwurzelte Grundbedürfnisse, um die Sehnsucht nach Verbundenheit und Autonomie, nach Gemeinschaft und Begegnung, auch um die Wahrung der eigenen Würde. Und es geht um die Überwindung von Egozentrik, Konsum und Besitzstandwahrung als Energie- und Ressourcen-verschwendende Ersatzbefriedigungen.