Wespen und Hornissen
Wespe ist nicht gleich Wespe
In Deutschland gibt es 16 verschiedene Wespenarten, dazu zählt auch die Hornisse, die in einer sozialen Gemeinschaft leben. Als Insektenjäger haben sie einen wichtigen Platz in unserem Ökosystem und sind auch für uns Menschen nützlich. Wie alle wildlebenden Tiere, stehen sämtliche Wespenarten unter dem allgemeinen Schutz des Bundesnaturschutzgesetzes. Ohne besonderen Grund dürfen sie nicht getötet oder ihre Nester vernichtet werden. Manche Arten, zum Beispiel die Hornissen, stehen dazu noch unter besonderem Schutz – ihre Beseitigung erfordert eine Genehmigung der Naturschutzbehörde.
Lästige Arten
Wirklich lästig werden meist nur zwei der bei uns vorkommenden Arten: die "Deutsche Wespe" und die "Gemeine Wespe". Beide zeigen die Vorliebe, in dunklen Höhlen zu nisten. Wespennester, die freihängend im Gebüsch oder unter dem Garagendach dem Tageslicht ausgesetzt sind, werden meist von Wespenarten gebaut, die nicht aggressiv und lästig werden und frühzeitig im Herbst verschwinden, wie zum Beispiel die Gallische Feldwespe.
Königinnen auf Wohnungssuche
Im Frühjahr halten die Jungköniginnen Ausschau nach geeigneten Nistplätzen. Am liebsten suchen sie nach dunklen Höhlen in Bäumen oder in der Erde. Da es aber immer weniger natürliche Unterkünfte gibt, inspizieren die Staatengründerinnen auch künstliche Hohlräume im und am Haus. Rollladenkästen, Dachbodenöffnungen oder andere dunkle Orte werden von ihnen gerne aufgesucht. Wer sich im Sommer in seiner nächsten Nähe Ärger mit den wehrhaften schwarz-gelben Insekten ersparen möchte, sollte daher schon im Frühjahr Augen und Ohren offen halten und potenzielle Nestbauorte gut beobachten.
Den Nestbau verhindern
Hat eine Wespenkönigin gerade angefangen, im oder am Haus ein Nest zu bauen, reichen in den meisten Fällen ein paar Spritzer Zitronensaft oder Spülmittel mit Zitronenduft, um die Königin zu vertreiben. Sie sucht dann andernorts einen neuen Nistplatz.
Entfernen möglichst vermeiden
Wird das Nest erst später entdeckt und ist der Insektenstaat schon erheblich gewachsen, sollte es nur bei einer tatsächlichen Gefährdung der Anwohner entfernt werden. Mit ein paar Einschränkungen und ein bisschen Rücksichtname kann für einen Sommer nämlich ein friedliches Miteinander gelingen. Im Herbst stirbt das Wespenvolk dann samt alter Königin ab. Nur die jungen Königinnen überwintern und gründen im Frühjahr einen neuen Staat, indem sie ein neues Nest an anderer Stelle bauen. Das alte Nest wird nicht erneut besiedelt und kann im Winter gefahrlos beseitigt werden.