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Igel

Igel gefunden – was tun?

Igel gehören zu den beliebtesten und bekanntesten einheimischen Tieren. Schon vor etwa 60 Millionen Jahren bewohnten sie die Erde. Damit sind Igel eine der ältesten Säugetierearten.

Wie alle Wildtiere gehören Igel in die Natur und nicht in Menschenhand. Es ist für einen gesunden Igel immer besser im Freien zu überwintern als in menschlicher Obhut. Das Bundesnaturschutzgesetz verbietet es sogar, Igel aus der Natur zu entnehmen. Allerdings dürfen verletzte oder kranke Tiere aufgenommen werden, um sie gesund zu pflegen. Die Tiere sind sofort in Freiheit zu entlassen, sobald sie sich dort selbstständig erhalten können.

Welche Igel sind hilfsbedürftig?

  • Igelsäuglinge, die noch geschlossene Augen haben und sich außerhalb ihres Nestes befinden. Sie sind sehr wahrscheinlich verwaist.
  • Verletzte Igel
  • Kranke Igel. Sie sind oft abgemagert, apathisch und rollen sich kaum noch ein. Sehr oft sind diese Igel am Tag unterwegs; das ist immer ein Alarmzeichen bei einem nachtaktiven Tier.
  • Jungigel, die im Spätherbst Anfang bis Mitte November noch nicht 500 Gramm wiegen. Sie haben keine Chance, den ersten Winterschlaf aus eigener Kraft zu überstehen.
  • Igel, die im Winter bei Dauerfrost und/oder einer geschlossenen Schneedecke gesichtet werden, sind fast immer krank und hilfsbedürftig. Oft sind es untergewichtige Jungigel oder Alttiere, deren Nest zerstört wurde.

Was tun mit einem hilfsbedürftigen Igel?

  • Unterkühlte Igel als erstes wärmen. Dazu eine mit handwarmem Wasser gefüllte Wärmflasche mit einem Frotteetuch umwickeln und in einen Karton geben. Igel darauf setzen und mit einem weiteren Handtuch zudecken.
  • Das Tier mit Katzendosenfutter oder mit Hackfleisch oder Rührei (jeweils mit etwas Öl ungewürzt in der Pfanne gegart) füttern. Zu trinken gibt man frisches Wasser. Frisst und trinkt der Igel nicht, flößt man ihm mit einer Spritze (ohne Nadel!) vorsichtig lauwarmen Kamillen- oder Fencheltee ein.
  • Auf jeden Fall sollte möglichst bald eine Igelstation oder ein igelkundiger Tierarzt eingeschaltet werden.

Wer hilft?

  • Hilfsbedürftige Igel können über das Tierheim Wiesbaden an Igelstationen vermittelt werden, wenn der Finder mit der Pflege überfordert ist.
  • Der Verein Pro-Igel e.V. informiert über seinen Ansagedienst Igel-Hotline 01805-555-9551 und über Faxabruf 01805-555-9554 (14 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz, maximal 42 Cent pro Minute aus den Mobilfunknetzen).

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