Sprungmarken

Aktuelle Lufthygienische Situation in Wiesbaden 2023

Die Luftbelastung hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich verbessert. Schwefeldioxid und Benzol spielen derzeit so gut wie keine Rolle mehr.

Die Luftbelastung hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich verbessert. Schwefeldioxid und Benzol spielen derzeit so gut wie keine Rolle mehr im Zusammenhang mit der Belastung der Bevölkerung in Deutschland und den entsprechenden gesundheitlichen Auswirkungen. Diese Komponenten sind somit weitgehend aus dem Fokus der Beobachtung in Luftreinhaltenetzen geraten und werden nur noch in besonderen Fällen berücksichtigt. Ozon spielt im Stadtgebiet keine große Rolle, da die Städte /Ballungsräume als Quellgebiet für die sogenannten Ozonvorläufersubstanzen dienen. Zu hohen /höheren Ozonkonzentrationen kommt es von daher in der Regel bei entsprechenden Wetterlagen (Sommerwetter /hohe Sonneneinstrahlung) abseits, im Abwindbereich, der Städte und Ballungsräume.

Fokus der Betrachtung der Luftreinhaltung

Im Fokus der Betrachtung der Luftreinhaltung stehen Feinstäube und insbesondere Stickstoffdioxid. Im Hinblick auf die Feinstaubbelastung (PM10) gab es aufgrund der technischen Maßnahmen im Kraftfahrzeugbereich seit 2010 in Deutschland nur noch an vergleichsweise wenigen Messstellen Probleme mit der Einhaltung der gültigen Grenzwerte. In Wiesbaden ist die aktuelle Situation die, dass die maximal zulässigen Werte deutlich unterschritten werden. So liegen die Jahresmittelwerte für Feinstaub (PM10) an den drei Wiesbadener Messstationen Wiesbaden-Ringkirche, Schiersteiner Straße und Wiesbaden-Süd im Jahresmittel deutlich unter 50 Prozent des zulässigen Grenzwertes von 40 µg/m3 im Jahresmittel. Die Anzahl der maximal zulässigen Überschreitung von 50 µg/m³ an 35 Tagen, liegt in der Regel im unteren einstelligen Bereich (weniger als 5 Überschreitungen). Im Fokus der letzten zehn Jahre steht die Entwicklung der Stickstoffdioxidbelastung, deren Höhe (Grenzwertüberschreitung) Anlass zur Einführung der Umweltzone im Jahr 2013 war.

Stickstoffdioxidentwicklung

Die Entwicklung der lufthygienischen Situation im Hinblick auf Stickstoffdioxid ist in Wiesbaden insgesamt positiv. Seit dem Jahr 2015 sind die Werte für Stickstoffdioxid im verkehrsnahen Bereich im Jahresmittel gesunken. Auffällig ist auch der "Sprung" nach unten seit dem Jahr 2019. Sehr deutlich nachvollziehbar ist dies an den Landesmessstellen im Bereich der Ringkirche und der Schiersteiner Straße. Hier gab es seit 2015 Entlastungen um circa 20 µg/m³ für Stickstoffdioxid im Jahresmittel, so dass auch künftig eine dauerhafte Unterschreitung der Grenzwert-Vorgabe zu erwarten ist. Die orientierenden Messungen des Messwagens zeigen ebenfalls eine mehr als deutliche Entlastung über sieben Jahre. Ebenso ist diese Entlastung bei den Passivsammlermessungen sichtbar. Dieser Effekt ist somit nicht nur Corona "geschuldet". Auch die erheblichen Mehrbelastungen im Wiesbadener Straßennetz infolge des Kollapses der Salzbachtalbrücke konnten diesen generellen Trend nicht umkehren. Das zeigt, dass die bisherigen Maßnahmen der Luftreinhalteplanung ihre Wirkung entfalten konnten. Neben der generellen Zunahme deutlich emissionsreduzierter Fahrzeuge (Euro 6 /Euro 6d) seit dem Jahr 2015, haben die bisherigen Maßnahmen der Luftreinhalteplanung ihre Wirkung gezeigt. Hierzu zählen insbesondere die Verbesserung der Radwegeinfrastruktur, die Verbesserung des Durchflusses des ÖPNV (Öffentliche Verkehrsmittel) durch neue Bus-/Umweltspuren, die sukzessive Umrüstung der Busflotte auf schadstoffärmere Fahrzeuge und die Einführung der Digitalen Verkehrssteuerung (Digi-V). Wobei letztere Maßnahme sich erst künftig im Hinblick auf eine Schadstoffreduzierung voll entfalten wird. Diese Maßnahmen haben zu einer meist deutlichen Unterschreitung des Grenzwertes für Stickstoffdioxid von 40 µg/m³ geführt.

Entwicklung des Jahresmittelwertes der Stickstoffdioxidbelastung in Wiesbaden

Anzeigen

Messdaten des Messwagens wiesbaden.de / Grafik: Umweltamt
2 / 3