Risikoanalyse zur Absturzgefahr von Flugzeugen
Das vom Umweltamt in Auftrag gegebene Gutachten berechnet das Risiko infolge eines Absturzes von Luftfahrzeugen des Flugplatzes Erbenheim auf das Gelände der InfraServ und Dyckerhoff in Wiesbaden für die Bevölkerung. Es wird das totale Todesfallrisiko für Personen im Einflussbereich des Industriegebiets berechnet. Dafür wurden die tatsächlichen maximalen akkumulierten Mengen an spezifischen Lagerorten vom Betreiber des Industrieparks ermittelt. Insgesamt wurden 38 Lagerorte und acht prinzipielle Referenzstoffe berücksichtigt sowie Freisetzungsmengen bis zu 243 Tonnen. Geprüft wurde auch der Einfluss möglicher Explosionen auf andere Lagerstätten.
Das Ergebnis: Die nominelle jährliche Wahrscheinlichkeit, dass es im gegenwärtigen Zustand (9.500 Flugbewegungen im Jahr 2012) zu einer Freisetzung gefährlicher Stoffe kommt, liegt bei 7,81 * 10-7. Statistisch ist mit einer Freisetzung gefährlicher Stoffe alle 1.300.000 Jahre zu rechnen, das jährliche Todesfallrisiko liegt bei 2,59 * 10-4.
Die Gutachter kommen zu der Bewertung, dass das Risiko für die Bevölkerung in einem Bereich liegt, in dem Untersuchungen möglicher Maßnahmen zur Risikoreduktion erforderlich sind. Würden die Flugbewegungen auf 17.000 pro Jahr gesteigert, so ist eine Akzeptanz gemäß des Kriteriums der Überschreitungswahrscheinlichkeit nicht mehr gegeben. Da die Sichtflüge nicht zum Risiko beitragen, ist eine Risikovermeidungsstrategie die Reduzierung der Anzahl der Instrumentenflüge, eine weitere die Verlegung der Instrumentenflugrouten.