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Tarbut: Ausstellung "Mischpoche"

Zum Auftakt der Kulturreihe "Tarbut" eröffnet Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende am Dienstag, 3. September, im Rathaus die Ausstellung "Mischpoche" mit Porträts von Jan Zeppner. Sie ist dort bis zum 12. September zu sehen.

Der Fotograf Jan Zappner bezeichnet sein Buch "Mischpoche" als Outing. Die Ausstellung ergänzt das Buch, das mit AMCHA Deutschland und im Rahmen des Festjahres "1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland" entstanden ist.

Im Laufe eines Jahres traf er sich mit 29 Männern und Frauen in Deutschland und sprach mit ihnen über ihr Verhältnis zum Jüdischsein und zu Deutschland. Den während der Treffen entstandenen Portraits fügt er Zitate seiner Akteure hinzu und lässt sie frei darüber reden, was sie denken. So ist ein Kaleidoskop an Gefühlen und kritischen Eindrücken aus vier Generationen entstanden, die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Jan Zappner ist Nachkomme tschechischer Juden, wuchs jedoch ohne jüdische Bezugspunkte in Stuttgart auf. Die Frage, was es bedeutet, Jude zu sein, begleitet ihn schon seit vielen Jahren. Er hat noch nie so oft und frei über seine Familiengeschichte gesprochen, die zum größten Teil in Auschwitz endete. Mithilfe der Gespräche, die er scherzhaft seine Therapiesitzungen nennt, konnte er die Leere, die die Shoa in seiner Familie hinterlassen hat, mit lebendigen Geschichten anderer Menschen füllen und einen neuen Bezug zum Jüdischsein entwickeln.

Öffnungszeiten

Öffnungszeiten des Rathausfoyers: montags bis freitags von 7 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 15 Uhr.

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