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Jawlensky-Pfad durch Wiesbaden

Auf den Spuren des expressionistischen Künstlers und Wahl-Wiesbadeners können Sie auf dem Jawlensky-Pfad durch die Landeshauptstadt wandeln. Insgesamt gibt es neun Stationen. Der Plan ist untenstehend zu finden.

Im Juni 1921 traf der Expressionist Alexej von Jawlensky (1864—1941) spontan die Entscheidung, sich in Wiesbaden niederzulassen. Was hat den Künstler hierhergezogen? Welchen Persönlichkeiten begegnete der charmante Sohn russischer Adliger? Begeben Sie sich auf seine Spuren und entdecken Sie 9 Stationen im Stadtgebiet, darunter historische Orte, gespickt mit Anekdoten aus dem Leben des Künstlers und seiner Zeitgenossinnen und Zeitgenossen.

Wer war Alexej von Jawlensky?

Alexej von Jawlensky (25. März 1864 bei Torschok, Russland — 15. März 1941 in Wiesbaden) war ein russisch-deutscher Maler, der auch in der Schweiz wirkte. Er gehörte in München zum Umfeld der Künstlergruppe "Der Blaue Reiter" und war mit Wassily Kandinsky, Franz Marc und Gabriele Münter einer der Wegbereiter des Expressionismus. Das Museum Wiesbaden bewahrt heute das weltweit bedeutendste Werkkonvolut Jawlenskys, der die letzten zwanzig Jahre seines Lebens in Wiesbaden verbrachte.

Die neun Stationen des Pfads

Station 1: Ankunft Jawlensky am Hauptbahnhof 1921
"In Wiesbaden man erwartet mich schon", schrieb Alexej von Jawlensky am 31. Mai 1921 an einen Freund in Zürich. Noch saß der in der Schweiz lebende Maler am Badischen Bahnhof in Basel und wartete auf den Nachtzug nach Wiesbaden.

Station 2: Museum Wiesbaden, Friedrich-Ebert-Allee 2
Das Museum, die Stadt und der Künstler Dass das Museum Wiesbaden heute eine umfassende Sammlung der Kunst Alexej von Jawlenskys hat, ist nicht nur der Tatsache zu verdanken, dass der Künstler hier lebte. Es ist vor allem das Verdienst von Wiesbadenerinnen und Wiesbadenern, die ihr Leben der Kunst widmeten und das Kunstschaffen Jawlenskys förderten.

Station 3: Wilhelmstraße 2 bis 4
Helene hilft mit! Schönheitsinstitut Susanne Ende der 1920-er Jahre nahmen die Bilderverkäufe Jawlenskys merklich ab. Um den finanziellen Problemen entgegenzuwirken, ließ sich Helene von Jawlensky in Paris als Visagistin ausbilden und eröffnete im Sommer 1928 schräg gegenüber dem Museum Wiesbaden das "Schönheitsinstitut Susanne".

Station 4: Nassauischer Kunstverein, Wilhelmstraße 15
Eine Wanderausstellung, der Nassauische Kunstverein Wiesbaden und ein "Jawlensky-Fimmel": Nach Stationen in Berlin, München, Hamburg, Hannover und Frankfurt ist Wiesbaden 1921 die sechste Station der Wanderausstellung Jawlenskys – und sie ist mit Abstand die erfolgreichste. Veranstalter dieser Wiesbadener Ausstellung im Neuen Museum Wiesbaden war der Nassauische Kunstverein Wiesbaden.

Station 5: Beethovenstraße 9 
Die zweite Wohnung Jawlenskys in Wiesbaden Alexej von Jawlensky ist am 1. Mai 1928 mit seiner Frau Helene und seinem Sohn Andreas in die Beethovenstraße gezogen, wo er bis zu seinem Tod am 15. März 1941 lebte. Ausschlaggebend für den Umzug dürfte die Nähe zu seinem Mäzen, dem Kunstsammler und Gartenliebhaber Heinrich Kirchhoff (1874 bis 1934), gewesen sein.

Station 6: Parkanlage Warmer Damm, Paulinenstraße 15
Sehen und gesehen werden: Flanieren in der Parkanlage Warmer Damm: Zwischen Altstadt, Staatstheater und Museumsmeile ist die Parkanlage "Warmer Damm" seit über 160 Jahren ein Ort, der zum Flanieren einlädt – eine Tätigkeit, der ebenfalls Alexej von Jawlensky gerne nachgegangen ist.

Station 7: Standesamt Wiesbaden, Marktstraße 16
Endlich vereint: Nach zahlreichen Stationen seines Lebens – von Russland nach München in die Schweiz – fand Jawlensky in Wiesbaden für die letzten 20 Jahre seines Lebens ein Zuhause. Mit der Heirat seiner langjährigen Partnerin und Mutter seines Sohnes Helene Nesnakomoff fügte sich im Wiesbadener Standesamt alles zusammen, was zusammengehört.

Station 8: Jawlenskystraße
Helene Jawlensky alleine in Wiesbaden: Alexej von Jawlensky starb am 15. März 1941 in der Beethovenstraße 9. Im Februar 1945 wird die Wohnung der Familie bombardiert. Nach einer ersten Notunterkunft wird Helene Jawlensky eine Wohnung zur Verfügung gestellt, zuerst als Untermieterin in der Taunusstraße 14, ab September 1953 lebte sie in der Taunusstraße 28.

Station 9: Russisch-Orthodoxe Kirche, Neroberg
Das Grab von Alexej und Helene von Jawlensky: Drei Tage nach seinem Tod am 15. März 1941 wurde Alexej von Jawlensky auf dem russisch-orthodoxen Friedhof auf dem Neroberg, "einem wunderschönen Flecken Erde", wie seine Freundin Lisa Kümmel schrieb, beerdigt.

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