Ausstellung "Der Tod ist ständig unter uns"
Die Ausstellung beleuchtet Riga als Tat- und Erinnerungsort. Sie ordnet die Stadt in die Geschichte der Deportationen, der deutschen Besatzungspolitik und des Holocausts im Baltikum ein. Die Eröffnung findet am 16. Januar, 19 Uhr, im Stadtverordnetensitzungssaal statt.
Riga war das Zentrum jüdischen Lebens in Lettland. Mit dem Einmarsch deutscher Truppen im Juli 1941 wurde die Stadt zu einem Zielort von Deportationen und zum Tatort nationalsozialistischer Vernichtungspolitik. Angehörige von SS, Polizei und Wehrmacht sowie lokale Hilfstruppen ermordeten fast alle lettischen sowie die aus Deutschland, Wien, Prag und Brünn nach Riga deportierten Jüdinnen und Juden. Unter den Deportierten waren auch 55 Wiesbadenerinnen und Wiesbadener. Beinahe alle wurden in Riga ermordet.
Die wenigen Überlebenden kehrten nur selten in ihre Heimatländer zurück. Zumeist kämpften sie vergeblich um Gerechtigkeit. Ebenso blieb eine umfassende juristische Aufarbeitung der Verbrechen lange aus.
Die Ausstellung möchte dazu beitragen, die Deportationen nach Riga und das nationalsozialistische Morden im öffentlichen Gedenken Deutschlands wie auch Lettlands zu verankern.
Anmeldung erforderlich unter lehrhausjg-wide oder telefonisch unter 0611 /9333030. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden.
Kooperation: Jüdische Gemeinde Wiesbaden, Hessische Landeszentrale für politische Bildung und Stadtarchiv Wiesbaden