Helmuth-Plessner-Preis 2014
Der Wiesbadener Helmuth-Plessner-Preis, der im Jahr 2014 erstmals vergeben wurde, ging an den weltweit bedeutenden kognitionspsychologischen und soziologischen US-amerikanischen Forscher, Michael Tomasello.
Auf Initiative der "Helmuth Plessner Gesellschaft" (HPG) hat Wiesbaden 2013 Helmuth Plessner zu Ehren einen Preis gestiftet und ins Leben gerufen. Er ist mit 20.000 Euro dotiert und wird nun alle drei Jahre in Kooperation mit der HPG durch die Landeshauptstadt an Plessners Geburtstag, 4. September, verliehen. Mit Tomasello wird ein Pionier der Philosophischen Anthropologie im 21. Jahrhundert geehrt.
Dem Preiskuratorium gehörten gleichberechtigt die Wissenschaftler der HPG, Joachim Fischer, Hans Peter Krüger, Olivia Mitscherlich-Schönherr und Marco Russo, sowie die von der Stadt nominierten Mitglieder, Oberbürgermeister Sven Gerich, Tilman Allert, Detlev Reymann und Lorenz Jäger, an. Unter dem Vorsitz von Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz hat das Kuratorium Michael Tomasello, den Co-Direktor des Leipziger Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie, als ersten Preisträger gekürt.
Der Landeshauptstadt Wiesbaden war es ein Anliegen, gemeinsam mit der Plessner-Gesellschaft dem für die europäische Philosophie, Anthropologie und Soziologie originellen Impulsgeber Plessner nachhaltig die ihm gebührende Öffentlichkeit zu geben. Plessners Schlüsselwerke entstanden in den 1920er Jahren während der Semesterferien am elterlichen Esstisch in Wiesbaden. Ein im Sommer 2014 erscheinender Band "Plessner in Wiesbaden", herausgegeben von Tilman Allert und Joachim Fischer, nimmt Wiesbaden als biographischen Ausgangspunkt, um verschiedenste Lebens- und Werkstationen zu beleuchten.
Der Helmuth-Plessner-Preis soll einer der international bedeutenden kultur-, sozial- und lebenswissenschaftlichen deutschen Preise werden. Am 4. September 2014 wurde der Preis im Rathaus im Rahmen eines Festaktes an Tomasello übergeben. Die Laudatio trug der Dresdner Soziologe und Präsident der Plessner-Gesellschaft, Joachim Fischer, vor.