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Wilm, Peter Nicolai von

Wilm, Peter Nicolai von

Komponist, Dirigent, Dichter

geboren: 04.03.1834 (20.02.1834 jul. Kalender) in Riga

gestorben: 19.02.1911 in Wiesbaden


Artikel

Wilm studierte am Leipziger Konservatorium und übernahm ab 1857 die Stelle eines 2. Kapellmeisters am Stadttheater seiner Geburtsstadt. Zu dieser Zeit war Wilm schon durch Aufführungen seiner Klavier- und Liedkompositionen bekannt.

1858 siedelte er nach St. Petersburg über und übernahm dort eine Lehrstelle für Musiktheorie und Klavier am Kaiserlichen Nikolai-Institut, einem der führenden Lehrinstitute des Landes; diese Position hatte er bis 1875 inne. Anschließend kehrte Wilm nach Deutschland zurück und ließ sich zunächst in Dresden nieder. 1878 zog er nach Wiesbaden, wo er sich ausschließlich seinem kompositorischen Schaffen widmete.

Bedeutung erlangte Wilm vor allem mit seiner pädagogischen Klavierliteratur. Seine Kammermusik (Nonett für Streicher op. 150, Sextett für Streicher op. 27, Quartett op. 4, u. a.) ist von der deutschen Spätromantik beeinflusst. Der lange Aufenthalt Wilms in Russland fand seinen kompositorischen Niederschlag in der Bearbeitung russischer Volkslieder für Klavier. Unter anderem gab er eine Sammlung »Moskauer Zigeunerlieder« heraus und trug damit zu ihrer Popularisierung in Deutschland bei. Auch viele Chorsätze stammen aus seiner Feder, weswegen man ihn in Wiesbaden zum Ehrenmitglied im Männergesangverein »Concordia« ernannte. Wilm hinterließ außerdem einen Gedichtband »Ein Gruß aus der Ferne«.

Das Grab von Nicolai von Wilm befindet sich auf dem Nordfriedhof. Sein weißes Marmorgrabmal ist mit seinem Porträt versehen und zeigt ein aufgeschlagenes Buch mit den Anfangstakten seiner Fantasie op. 68.

Literatur