Vigener, Anton
Vigener, Anton
Apotheker
geboren: 29.02.1840 in Attendorn
gestorben: 15.09.1921 in Wiesbaden
Artikel
Vigener trat 1856 in eine Attendorner Apotheke als Lehrling ein, bestand 1860 die Gehilfenprüfung und wirkte anschließend bis 1863 als Apothekergehilfe in Krefeld. 1864–65 studierte er in Bonn, legte dort die Staatsprüfung ab und wurde zum Apotheker approbiert. Den Feldzug während des Deutschen Krieges 1866 machte er als Feldapotheker mit. 1876 erwarb er die Hofapotheke in Biebrich, die er 1895 verkaufte; danach nahm er seinen Wohnsitz in Wiesbaden.
In Biebrich war er zeitweise Stadtverordneter und förderte den dortigen Verschönerungsverein. Nach seiner Übersiedlung nach Wiesbaden widmete er sich ausschließlich der Pflanzenkunde. Auf großen Reisen und durch Tausch brachte er ein beachtliches Herbarium zusammen. Er unterhielt briefliche Kontakte zu vielen bedeutenden Botanikern und Pflanzensammlern seiner Zeit (Adolf Engler, Theodor von Heldreich, Eugen von Halácsy u. a.).
Vigener war viele Jahre Vorstandsmitglied des Nassauischen Vereins für Naturkunde und leitete die botanische Abteilung. Sein Herbarium bildet eine der Säulen der wissenschaftlichen Sammlung des Museums Wiesbaden und ist als historische Dokumentation der Artenvielfalt und Ökologie an der Wende vom 19./20. Jahrhundert von unschätzbarem Wert für das gesamte Rhein-Main-Gebiet. Ein von ihm im Schlosspark Biebrich entdeckter Bastard-Milchstern (Ornithogalum x vigeneri) trägt seinen Namen.
Literatur
Kadesch, A.: Nekrolog Apotheker Anton Vigener. In: Jahrbuch Verein für Naturkunde 74/1922 [S. 19-22].
Kalheber, Heinz: Die Botanischen Sammlungen des Museums Wiesbaden. In: Jahrbuch Verein für Naturkunde, 120/1999 [S. 51–74].