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Veesenmeyer, Emil

Veesenmeyer, Emil

Evangelischer Pfarrer, Landeskirchenrat

geboren: 29.07.1857 in Stuttgart

gestorben: 08.03.1942 in Wiesbaden


Artikel

Nach theologischen Examina 1877/78 in Mannheim wurde Veesenmeyer Vikar in Schwetzingen und Mannheim sowie 1881 Pfarrer in Holzen (Schwarzwald). 1885 wurde er an die Marktkirche und 1892 als erster Pfarrer an die Bergkirche berufen, wo er bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand (1927) blieb. Ehrenamtlich wurde er ab 1918 zum Dekan, 1925 zum Landeskirchenrat ernannt. 1918 empfing er den Ehrendoktor der Universität Marburg.

Veesenmeyer gründete das erste Gemeindehaus Wiesbadens. 1921 wurde er Vorsitzender des Nassauischen Gustav-Adolf-Vereins. Bekannt wurde er weit über die Grenzen Wiesbadens hinaus durch das Wiesbadener Programm, das die Grundform einer evangelischen Predigtkirche festlegte. Veesenmeyer gehörte als Freimaurer der Loge »Plato zur beständigen Einheit« an, war dreimal Meister vom Stuhl, später Altstuhlmeister.

Beim Bau der Ringkirche sorgte er für den Raumschmuck in der Reformatorenhalle mit Porträts von Reformatoren. Zudem ließ er auf Kosten des Luxemburger Großherzogs Adolph zu Nassau die Statuen der beiden Ritter Wilhelm der Schweiger und Gustav Adolf von Schweden vom Frankfurter Bildhauer Ernst Rittweger (1869–1944) erschaffen und vor dem Ostportal der Ringkirche aufstellen. Die paritätische Auswahl der Reformatoren (je zwei lutherische und zwei reformierte) verdeutlicht, dass Veesenmeyers Architekturmodell der Union lutherischer und reformierter Konfession verpflichtet ist.

Literatur

Müller, Wilhelm: Kurze Geschichte des nassauischen Gustav-Adolf-Vereins, Wiesbaden 1931 [S. 36 f.].

Stange, Horst: Freimaurer in Wiesbaden, Mainz-Kastel 2002 [S. 320 f.].

Emil Veesenmeyer, ca. 1905 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-4992, Urheber: L. W. Kurtz
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