Trapp, Johann Joseph von Ehrenschild

Trapp verbrachte seine Kindheit und Jugend in Weilburg und besuchte 1814–19 das dortige Landesgymnasium. In Heidelberg und Göttingen studierte er Rechtswissenschaften. Er trat in den nassauischen Staatsdienst ein und war 1832 Geheimer Kammerrat bei der nassauischen Regierung in Wiesbaden.

1840 errichtete er in der Mainzer Straße 15 ein Landhaus mit einem großen Garten. Bei der Bewirtschaftung gewann er die ersten Anregungen zur Aufzucht besserer Obstsorten. 1847 veranstaltete er die erste Obstausstellung, mit der er in landwirtschaftlichen Kreisen auf starke Beachtung stieß und ihn zum Anbau neuer Obstsorten anregte. Er ließ die Früchte seiner Sorten in Wachs nachbilden und schickte sie auf die pomologischen Ausstellungen in vielen deutschen Städten, wo sie großes Aufsehen erregten.

1860 gründete er mit wenigen Getreuen in Berlin den ersten pomologischen Verein. Seine Kenntnisse über die Obstsorten veröffentlichte er in zahlreichen Aufsätzen. Von vielen in- und ausländischen landwirtschaftlichen Vereinen wurde er daher zum korrespondierenden Mitglied ernannt.

Großes Interesse bekundete er an der ausgiebigen Bewirtschaftung der Gemeindebaumschulen. Trapp engagierte sich auch im Verschönerungsverein Wiesbaden, den er mitbegründet hatte. Als aktiver Katholik kümmerte er sich ferner besonders um den Ausbau der Türme der Kirche St. Bonifatius.

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 73].

Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 814 f.].