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Spielmann-Atlas

Artikel

1912 veröffentlichten der Stadtarchivar Dr. Christian Spielmann und der städtische Vermessungstechniker Julius Krake das großformatige, auf dem Einband als »Atlas der Stadt Wiesbaden« bezeichnete historische Werk, das die beiden Verfasser auf dem Titelblatt jedoch inhaltlich sehr viel zutreffender als »Die Entwicklung des Weichbilds der Stadt Wiesbaden seit dem Ende des 18. Jahrhunderts. Atlas mit begleitendem Text« bezeichneten.

Die zwölf Karten stellen in detaillierter Weise die bauliche Entwicklung vom kleinen Ackerbürgerstädtchen 1799 bis hin zur Großstadt 1910 dar. Sind schon die zwölf Tafeln für den historisch Interessierten eine wahre Fundgrube, so gewinnt jede von ihnen noch an Wert durch die kenntnisreichen Erläuterungen Spielmanns. Nicht nur die Karten, sondern insbesondere auch die Erläuterungstexte sind wertvolle Ausführungen zur baulichen Entwicklung der Stadt. Das Atlaswerk gestattet einen zuverlässigen Einblick in das Wachsen Wiesbadens zur Kurmetropole innerhalb eines Jahrhunderts. Die zwölf Tafeln sind in gleichem Maßstab sowie in gleicher Darstellung und Kolorierung angefertigt, und auf diese Weise entsteht für den Betrachter ein fortlaufendes, sich ständig erweiterndes Bild. Der Spielmann-Atlas ist infolge dieser Konzeption ein einmaliges kartografisches und stadthistorisches Werk und kann mit der historisch verlässlichen, illustrativen Abhandlung zur baulichen Entwicklung Wiesbadens im 19. Jahrhundert bleibende Geltung beanspruchen.

2002 gab das Stadtarchiv Wiesbaden eine digitalisierte Fassung des Spielmann-Atlasses von 1912 heraus.

Literatur