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Signoret, Simone, geb. Kaminker, Simone Henriette Charlotte

Signoret, Simone, geb. Kaminker, Simone Henriette Charlotte

Schauspielerin

geboren: 25.03.1921 in Wiesbaden

gestorben: 30.09.1985 in Auteuil-Anthouillet (bei Paris)


Artikel

Signoret wurde im Rotkreuzkrankenhaus an der Schönen Aussicht geboren. Ihre Eltern André und Georgette (geb. Signoret) lebten seit Ende des Ersten Weltkriegs in Wiesbaden, wo ihr Vater als Übersetzer für die französische Besatzungsarmee tätig war. 1923 zog sie mit ihren Eltern nach Frankreich zurück. Nach der Besetzung Frankreichs durch deutsche Truppen im Sommer 1940 floh die Familie aufgrund der polnisch-jüdischen Herkunft des Vaters nach London. Ohne ihn kehrte Signoret noch im gleichen Jahr nach Paris zurück. Signoret nahm den unverfänglichen Mädchennamen ihrer Mutter an, arbeitete als Sekretärin für eine Tageszeitung und wurde Mitglied einer Gruppe von Künstlern, Literaten und Schauspielern.

Ab 1942 trat sie als Statistin beim Film auf. Bis Kriegsende folgte eine Reihe weiterer Produktionen als Kleindarstellerin, ehe sie 1946 in Marcel Blistènes »Macadam« ihre erste Hauptrolle (eine Prostituierte) erhielt.

Ihren Durchbruch zum Leinwandstar schaffte sie 1952 mit »Casque d’or« (Goldhelm). In weiteren Erfolgen wie Marcel Carnés »Thérèse Raquin« (1953) oder »Les sorcières de Salem« (1957, Die Hexen von Salem) konnte sie ihre Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen und ihren Ruf als eine der bedeutendsten französischen Schauspielerinnen der Nachkriegszeit festigen. 1959 erhielt sie den Oscar als beste Darstellerin in Jack Claytons »Room at the Top« (1959, »Der Weg nach oben«), einer Hollywood-Karriere stand nichts mehr im Weg. Dennoch blieb Signoret in Frankreich.

Sie trat auch häufig an der Seite ihres Mannes Yves Montand (1921–1991) auf, mit dem sie in zweiter Ehe seit 1951 verheiratet war, etwa in Arthur Millers Theaterstück »Hexenjagd«, und engagierte sich mit ihm für politische und soziale Belange.

In ihrer Autobiografie, die 1976 erschien und in 16 Sprachen übersetzt wurde, erwähnt Signoret, dass sie an ihre Geburtsstadt Wiesbaden und die dort verbrachten frühen Kindheitsjahre keinerlei Erinnerungen mehr hatte.