Siedlung Schwarzenberg
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Die sogenannte Siedlung Schwarzenberg entstand östlich der Mainzer Landstraße (heute Mainzer Straße) im Distrikt »Unter Schwarzenberg«, dicht an der Gemarkungsgrenze zu Biebrich. Hier ließ die Stadt 1902/03 zwei viergeschossige, im rechten Winkel zueinander stehende Arbeiterwohnhäuser (Block A u. B, Gernotstraße 11–15 u. 3–9) mit insgesamt 64 Wohnungen erbauen. Die Pläne zu der Anlage mit ursprünglich vier vorgesehenen Wohnblöcken hatte Felix Genzmer entworfen.
Die Wohnhäuser, auch zusammenfassend Arbeiterheim genannt, waren vor allem für die städtischen Arbeiter der Wasser- und Gaswerke gedacht. Ab 1905 gehörte zu jeder Wohnung ein Garten und nach 1914 meist auch ein Kleintierstall. Die Blöcke wiesen ursprünglich hell verputzte Flächen und eine rote Backsteingliederung auf, vergleichbar dem 1896/97 ebenfalls nach Plänen Genzmers errichteten Armenarbeitshaus, dem heutigen Männerheim der Heilsarmee (Schwarzenbergstraße 7).
Im begrünten rückwärtigen Bereich der Wohnblöcke wurde für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Bewohner ein Gedenkstein aufgestellt. Der Sockel trug die Inschrift: »Errichtet von den Bewohnern des Städtischen Arbeiterheimes ›Schwarzenberg‹.« 1953 wurde dieser Stein ersetzt durch einen schlichteren mit den Namen der Gefallenen beider Weltkriege und der Sockelinschrift »Dankbarkeit – die Bewohner vom Schwarzenberg«. Anlässlich des Verkaufs der Gebäude wurde der Gedenkstein 1989 auf das Betriebsgelände der ESWE Versorgungs AG in der Weidenbornstraße versetzt.
Literatur
Seit 50 Jahren steht die Siedlung am Südrand der Stadt. Der Schwarzenberg feiert ein stolzes Jubiläum. In: Wiesbadener Kurier 03.08.1953.
Schabe, Peter: Felix Genzmer – Architekt des Späthistorismus in Wiesbaden. Frühe Schaffensjahre 1881–1903. Wiesbaden 1997 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 62) [S. 242–247].