Schwertführer, Arthur von
Schwertführer, Arthur von
Offizier, Fotograf, Kameramann
geboren: 03.02.1891 in Leoben (Steiermark, Österreich)
gestorben: 13.03.1967 in Wiesbaden
Artikel
Schwertführer unternahm als Offizier der österreichischen Luftwaffe während des Ersten Weltkrieges Erkundungsflüge und griff als Foto-Aufklärer zur Kamera. Ab Mai 1919 war er sechs Monate Sekretär des ehemaligen österreichischen Kaisers Karl I. im Schweizer Exil am Genfer See. 1920 begann er in München ein Studium der Chemie, wechselte aber 1921 an die Höhere Fachschule für Fotografie.
Nach erfolgreicher Ausbildung zum Fotografen und Kinotechniker machte er als Kameramann Karriere. 1922–34 arbeitete er für zahlreiche namhafte Regisseure in Berlin, Paris, London und Hollywood. Rechtzeitig erkannte er, dass die Tage des Stummfilms gezählt waren, und ließ sich in Paris von 1929–31 als Toningenieur ausbilden. 1934 wirkte er als einer von 18 Kameramännern an der Produktion des NS-Propagandafilms »Triumph des Willens« von Leni Riefenstahl mit. Noch im gleichen Jahr geriet er in Konflikt mit dem Reichspropagandaministerium und musste sich ein neues Betätigungsfeld suchen. 1935 wechselte er zum renommierten Kamerahersteller Eugen Bauer GmbH. 1940 wurde er zum Militärdienst eingezogen.
Nach Kriegsende und seiner Entlassung aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft eröffnete Schwertführer in Wiesbaden am Hainerweg 12 ein Fotoatelier. Unter dem Titel »Welt im Bild« gründete er eine Wochenschau. Er betätigte sich vorwiegend als Porträt- und Werbefotograf sowie Fotojournalist. Für seine bekannteste fotografische Arbeit mit dem Titel »Feuervogel« von 1953 wurde er ausgezeichnet. 1955 gründete er in Wiesbaden seine viel besuchte Schule für Farbfotografie. Als freier Mitarbeiter der ADOX Fotowerke trieb Schwertführer zugleich den technischen Fortschritt der Farbfotografie unermüdlich voran.
Den Ruf eines Magiers der Farbfotografie brachte ihm 1962 ein selbst entwickeltes Verfahren ein, bei dem er dem Publikum in »Life-Veranstaltungen« Schritt für Schritt vor Augen führte, wie aus einer noch nicht entwickelten Aufnahme ein fertiges Bild entsteht. Auch seine zahlreichen Lichtbildvorträge, in welchen er brillante Mittelformat-Dias nutzte, sorgten für Aufsehen und Anerkennung.
Literatur
Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Schwertführer, Arthur von".