Schloss Freudenberg
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Im Auftrag des Malers James Pitcairn-Knowles erbaute der Architekt Paul Schultze-Naumburg 1904/05 das Schloss Freudenberg, ein Gebäude auf nahezu quadratischem Grundriss in Anlehnung an den Villenstil des italienischen Renaissancearchitekten Andrea Palladio. Die Fassaden des kompakten Baukörpers sind streng symmetrisch gestaltet und werden durch dreiachsige Mittelrisalite mit flachen Dreiecksgiebeln betont. Die rund 50 Zimmer gruppieren sich auf vier Stockwerken um die großzügige Eingangshalle herum, in der sich auch das Haupttreppenhaus mit dreiläufiger Holztreppe befindet.
Der Erbauer bewohnte das Schloss nur wenige Jahre. 1909 verkaufte er es an Freifrau Mathilde von Entreß-Fürsteneck. In den folgenden Jahren wechselte Schloss Freudenberg häufiger den Besitzer. 1925 erwarb es der Landkreis bzw. die Stadt Essen, um hier ein Erholungsheim einzurichten. Seit 1933 wurde es von der Essener NS-Frauenschaft und der NS-Volkswohlfahrt betrieben. 1939 übernahm die Wiesbadener Heeresstandortverwaltung das Schloss. Von 1945–65 war Schloss Freudenberg vom amerikanischen Militär requiriert. 1965 kaufte es die BRD. 1974 verpachtete man Schloss Freudenberg an die Pentecostal-Church International (Pfingstgemeinde), die es als Ausbildungszentrum nutzte. 1975/76 fand eine umfassende Sanierung und Rekonstruktion statt. 1990 ging das Anwesen in den Besitz der Stadt Wiesbaden über.
Seit 1993 werden Schloss und Park von der Gesellschaft bzw. dem Verein für Natur und Kunst genutzt, die es ab 2005 für 66 Jahre in Erbpacht übernahm. Um die Sanierung des Gebäudes weiter voranzutreiben, wurde 2008 die Schloss-Freudenberg-Stiftung innerhalb der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gegründet.
Literatur
Siegbert Sattler, Schloss Freudenberg. In: Neues Bauen in Wiesbaden. Magistrat der Landeshauptstadt (Hrsg.), Wiesbaden 1984 [S. 45–49].
Vollmer, Eva Christina: Schloß Freudenberg: Von einem exzentrischen Maler und seiner geheimnisumwobenen Frau erbaut. In: Zeitzeugen. Wiesbadener Häuser erzählen ihre Geschichte. Hrsg.: Gesellschaft zur Pflege von Dialekt und Stadtgeschichte Wiesbadens Mattiaca, Band I, 2. Aufl., Wiesbaden 1997 [S. 28–31].
Watzke, Max: Schloss Freudenberg bei Wiesbaden. Ursprung und wechselvolle Geschichte, Heimat- und Verschönerungsverein Dotzheim (Hrsg.), Wiesbaden 1980.