Schenk zu Schweinsberg, Eberhard Freiherr von
Schenk zu Schweinsberg, Eberhard Freiherr von
Kunsthistoriker
geboren: 04.02.1893 in Darmstadt
gestorben: 29.03.1990 in Wiesbaden
Artikel
Schenk zu Schweinsberg studierte Architektur, Kunstgeschichte, Archäologie und Geschichte. Seit 1919 arbeitete er als Museumsassistent (ab 1925 als Kustos) an den Weimarer Kunstsammlungen. Bald fand er Zugang zum Bauhaus, wo sein besonderes Interesse dem Bereich der angewandten Kunst galt. Im Mai 1929 wechselte er nach Wiesbaden.
Schenk zu Schweinsberg wurde der erste hauptamtliche Leiter des jungen städtischen Museums Wiesbaden und damit verbunden auch Vorsitzender des Nassauischen Kunstvereins e.V. Er ergänzte die vorhandenen Bestände der Gemäldegalerie um Leihgaben vor allem expressionistischer Kunst aus der Sammlung von Heinrich Kirchhoff. Gezielt wurden Ankäufe von zeitgenössischen Künstlern getätigt, neben Gemälden auch Werke aus dem Bereich der angewandten Kunst. Ferner wurde eine große Zahl zeitgenössischer Grafiken erworben, alles Arbeiten, die 1937 durch die NS-Machthaber im Zuge der Aktion »Entartete Kunst« beschlagnahmt und dem Museum wieder genommen wurden. Schenk zu Schweinsberg übernahm im Sommer 1934 in Gotha die Leitung von Schlossmuseum, Bibliothek und Münzkabinett der Herzoglichen Stiftung. 1945 von den Russen für drei Monate inhaftiert, gelang ihm 1948 die Rückkehr nach Wiesbaden.
In den nachfolgenden Jahren war er betraut mit Einrichtung und Neugestaltung von Schloss Wilhelmshöhe in Kassel (Weißensteinflügel und Löwenburg), dem Schloss in Bad Homburg vor der Höhe und den Diözesanmuseen in Limburg und Fulda. Zudem hatte er einen Lehrauftrag an der Kunstakademie in Kassel. In der Historischen Kommission der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft war er lange tätig. Zahlreiche Veröffentlichungen spiegeln sein breites kunsthistorisches Interesse wider.
Literatur
Schenk zu Schweinsberg, Eberhard (Hrsg.): 30 Deutsche Künstler aus unserer Zeit, Wiesbaden 1930.
Schenk zu Schweinsberg, Eberhard: Rheingau und Taunus (mit Aufnahmen von Harald Busch), München 1957.