Rywoll, Hans-Joachim (gen. Hajo)

1943–45 nahm Rywoll am Zweiten Weltkrieg teil. Danach war er in Kiel bis 1947 Angestellter des Artillerie-Arsenals, des britischen Sicherheitsdienstes in diesem Arsenal und der Leitstelle der Kriminalpolizei. Zwischenzeitlich arbeitete er 1946 als Grubenschlosser in Bochum (Zeche Engelsburg).

Seit 1947 war er in Wiesbaden tätig, zunächst als Sachbearbeiter im Hessischen Ministerium für politische Befreiung, 1949 als Sachbearbeiter für Gnadensachen beim Ersten öffentlichen Kläger an der Berufungskammer Wiesbaden und 1950–53 in der Abteilung Wiedergutmachung der Regierung Wiesbaden. 1952 erfolgte seine Ernennung zum Regierungsinspektor. 1953–56 arbeitete er als Beamter im Hessischen Ministerium für Arbeit, Wirtschaft und Verkehr und 1956–66 als Regierungsamtmann beim Hessischen Landesamt für Straßenbau. Für die SPD saß er 1960–66 in der Wiesbadener Stadtverordnetenversammlung und war 1964–66 Stadtverordnetenvorsteher. Im Anschluss daran bekleidete er 1966–78 den Posten als hauptamtlicher Dezernent für Müll und Verkehr. 1968–78 wirkte er als Dezernent für die städtischen Kliniken, für Kur und Kongresse.

Als Verkehrsdezernent förderte er den Ausbau des Zweiten Rings, der Berliner Straße und des Moltkerings. Am Hauptbahnhof entstand ein Fußgängertunnel. Der Bau der heute nicht mehr existierenden Hochbrücke über den Michelsberg ging auf seine Initiative zurück, ebenso die Fußgängerzone in der Innenstadt und das Parkhaus Rhein-Main-Halle, das zusammen mit dem Parkplatz dafür sorgte, dass zahlreiche Veranstalter für die Rhein-Main-Hallen gewonnen werden konnten. Weitere Pläne, wie eine Brücke über den Kurpark, wurden nicht verwirklicht. Als Krankenhausdezernent hat er den Bau des städtischen Klinikums auf den Weg gebracht.

Darüber hinaus engagierte er sich in über 30 kommunalen und nationalen Gremien. Seit 1965 war er Mitglied im Hauptausschuss des Deutschen Städtetages.

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Rywoll, Hans-Joachim".