Rosvaenge, Helge (eig. Helge Rosenvinge Hansen)

Rosvaenge entschloss sich nach bestandenem Examen als Diplom-Ingenieur auf Anraten seiner späteren Ehefrau Ilonka Holndonner (1895–1985) zu einem Gesangsstudium. Die Aufsehen erregende Karriere begann in Neustrelitz, als er für einen erkrankten Sänger die Rolle des Don José in Bizets »Carmen« übernahm. Aufgrund des großen Erfolges wurde er nach Altenburg engagiert (1922–24), von da aus ging es nach Basel (1924–26), es folgten die Bühnen der Stadt Köln (1926–29). Ab 1929 war er ständiges Mitglied der Berliner Staatsoper, ab 1930 auch der Wiener Staatsoper, gastierte bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen. In seiner Glanzzeit sang er manchmal an 200 Abenden im Jahr.

In der Ära des Wiesbadener Intendanten Heinrich Köhler-Helffrich war er mit einem festen Gastvertrag für die Partie des Kalaf in Puccinis »Turandot« verpflichtet und begeisterte das Publikum mit noch immer stimmlicher Präsenz, glänzenden Spitzentönen in metallischer Durchschlagskraft.

Kutsch, Karl J./Riemens, Leo: Großes Sängerlexikon, 4. Aufl., München 2003.