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Polizeipräsidium Westhessen/Polizeipräsidium am Konrad-Adenauer-Ring

Artikel

Auf einem Gelände trapezförmigen Zuschnitts zwischen dem heutigen Konrad-Adenauer-Ring, Holstein- und Teutonenstraße entstand seit 1935 ein Reservelazarett der Wehrmacht mit einem dreigeschossigen Hauptgebäude und mehreren Pavillons mit zuletzt 1.800 Betten. Am 07.06.1945 wurde es von den Amerikanern beschlagnahmt, die im Laufe der Jahre das nunmehrige US-Military- bzw. US Air-Force-Hospital zum größten amerikanischen Militärkrankenhaus außerhalb der USA ausbauten. Als die US-Streitkräfte begannen, ihre Truppenstärke in Europa zu reduzieren, endete 1995 diese Nutzung.

Im Februar 1996 wurde ein Konzept für ein neues Polizeipräsidium vorgelegt. Die Amerikaner übergaben im April 1996 die Liegenschaft offiziell an die Bundesrepublik Deutschland, die sie im Dezember 1997 für rund 35 Millionen DM an das Land Hessen verkaufte. Erste Planungsaufträge für Umbaumaßnahmen wurden noch 1997 vergeben. Neben dem Polizeipräsidium sollten auf dem Gelände auch die Staatsanwaltschaft Wiesbaden, die Bewährungshilfe, das Landesamt für Verfassungsschutz, das staatliche Rechnungsprüfungsamt, das Kataster- und das Veterinäramt untergebracht werden. Von den 16 zur Verfügung stehenden Gebäuden waren acht für die Polizei vorgesehen. Für alle Umbaumaßnahmen war zu beachten, dass es sich bei dem Gesamtensemble um ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz handelte. 2001 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. In einem modernen Neubau wurden die Einsatzzentrale und der zentrale Polizeigewahrsam untergebracht. Im Oktober 2004 erfolgte der Bezug durch das Polizeipräsidium.

Literatur

Sigrid Russ: Reservelazarett IV. In: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.3 - Stadterweiterungen außerhalb der Ringstraße. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stuttgart 2005 [S. 789 ff.].