Niedenthal, Erhard

Der gelernte Maschinenschlosser Niedenthal war im hessischen Polizeidienst tätig. Als Erster Polizeihauptkommissar war er stellvertretender Leiter der technischen Abteilung in der Hessischen Polizeischule in Wiesbaden-Kohlheck. 1970 trat er in die CDU ein und war 1972–88 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft hessischer Polizeibeamter in der CDU.

Neben seinem Beruf engagierte er sich als CDU-Mitglied in der Wiesbadener Stadtpolitik. So war er viele Jahre Mitglied im Ortsbeirat von Wiesbaden-Dotzheim. Seit 1972 gehörte er der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt an. 1994 wechselte er in den Magistrat. Der ehemalige Turner und Leichtathlet hat sich mit großem Engagement für den Sport in Wiesbaden eingesetzt. 14 Jahre lang vertrat er als »Sportstadtrat« für Sport- und Freizeitangelegenheiten die Interessen der Sportvereine. Er wurde weit über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt. Nach seiner Verabschiedung 2008 wurde er zum Stadtältesten ernannt. Er erhielt die Bürgermedaille in Gold und den Hessischen Verdienstorden am Band.

1993–95 war Niedenthal Mitglied des Deutschen Bundestages in Bonn. Anlässlich der 225-Jahrfeier des Wiesbadener Spielkasinos verfasste er ein Buch über die Wiesbadener Spielbank.

Biographisches Handbuch der Mitglieder des Deutschen Bundestages 1949–2002, 2 Bde. Hrsg.: Vierhaus, Rudolf/Herbst, Ludolf, unter Mitarbeit von Bruno Jahn, München 2002 [S. 603].

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Niedenthal, Erhard".