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Moscheen

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Der Begriff »Moschee« entstammt der arabischen Sprache (»masjid«, »Ort der Niederwerfung«). Die arabische Bezeichnung »jami« (türkisch »cami«) wird in der Regel für die große Moschee, auch »Freitagsmoschee« genannt, verwendet.

Die Moschee ist das wichtigste religiöse Zentrum des muslimischen Gemeindelebens. Sie ist nicht nur ein ritueller Raum, sondern auch ein allgemein sozialer Treffpunkt für Muslime unterschiedlicher Herkunft und Sprachen. Neben der Vermittlung der Religion und religiöser Werte findet in Moscheen auch Integration statt. Koranunterricht, das Erlernen der arabischen Sprache, Deutschkurse sowie Hausaufgabenhilfe gehören zu den Bildungsangeboten. Ebenso werden soziale Aktivitäten wie islamische Feste, Hochzeiten und andere Festlichkeiten sowie Sportprogramme veranstaltet. In Deutschland sind die meisten Moscheegemeinden als eingetragene Vereine organisiert. Die Finanzierung erfolgt durch die Beiträge der Mitglieder und Spenden.

In Wiesbaden gibt es etwa 15 Moscheen oder islamische Religionsvereine (Stand 2015), so den 2007 gegründeten afghanischen Kulturverein, den Verein Ahmadiyya Muslim Jamaat, den Bildungs- und Kulturverein, der zum Verband der Islamischen Kulturzentren (VIKZ) gehört, den Verein Islamische Gemeinde – Moschee Omar Ibn Al Khattab, den 1979 gegründeten Verein Diyanet – Türkisch Islamische Gemeinde Wiesbaden Merkez Camii, den Verein IGMG – Islamische Gemeinschaft Mili Görüs (gegründet 1994), den 1998 in der Fischbacherstraße gegründeten Verein Islamische Gemeinde – Tauhid Moschee, die 1993 gegründete Islamische Gemeinschaft der Bosniaken Wiesbaden mit Sitz in der Rheinstraße, den 1997 gegründeten Islamischen Kulturverein Masjid Ali in Alt-Kostheim, den Islamischen Kulturverein Imam Hossein (gegründet 1997), den 1996 gegründeten Marokkanischen Verein für die Förderung des Geistigen und Kulturellen Gutes Masjid Badr in Schierstein, den Tariqa Al-Qadiriya Al Boutschischiya Sufi Orden für Liebe, Toleranz und Menschlichkeit (gegründet 2009), den 2005 in der Bertramstraße gegründeten Verein Vahdet Camii, den West-Östlichen Diwan Wiesbaden und Umgebung oder Verein für Völkerverständigung zwischen Ost und West (sunnitisch) (gegründet1988). Der Imam der At-Taqwa Moschee in der Helenenstraße 9, Ahmad Abrar, stammt aus Indien und übt sein Amt seit 2009 aus.

Literatur

Beinhauer-Köhler, Bärbel; Leggewie, Claus: Moscheen in Deutschland: Religiöse Heimat und gesellschaftliche Herausforderung, München 2009.

Heine, Peter (erschlossen u. kommentiert): Der Islam, Düsseldorf 2007.