Mannstaedt, Franz
Mannstaedt, Franz
Dirigent, Pianist, Komponist
geboren: 08.07.1852 in Hagen/Westfahlen
gestorben: 18.01.1932 in Wiesbaden
Artikel
Nach seinem Studium am Sternschen Konservatorium in Berlin führte die künstlerische Laufbahn den in Fachkreisen hoch angesehenen Dirigenten und Pianisten Mannstaedt über Mainz und Meiningen zu den Berliner Philharmonikern. 1887–93 leitete er das Orchester des Wiesbadener Hoftheaters, um anschließend wieder für drei Jahre die Leitung der Berliner Philharmoniker zu übernehmen. Zu dieser Zeit gab es dort eine Vakanz nach Hans von Bülow, der die Philharmoniker bis 1893 leitete, und Arthur Nikisch, der ab 1895 Chefdirigent auf Lebenszeit wurde.
1897–1924 wirkte Mannstaedt als Königlicher Musikdirektor in Wiesbaden. Unter seiner Ägide setzte er sich nachhaltig für die Musikdramen Richard Wagners ein, so für die erste zyklische Aufführung des »Ring des Nibelungen«. In den von ihm geleiteten Konzerten gastierten die berühmtesten Solisten der Zeit. Neben seiner Tätigkeit für das Musik- und Konzertwesen förderte er die Arbeit des »Vereins der Künstler und Kunstfreunde Wiesbaden e.V.«, war in dessen Konzerten oft pianistischer Duopartner Max Regers und lehrte als Dozent am Wiesbadener Konservatorium. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wurde er auf dem Südfriedhof begraben. In Biebrich ist eine Straße nach ihm benannt.
Literatur
Kleinert, Annemarie: Berliner Philharmoniker. Von Karajan bis Rattle, Berlin 2005.
Renkhoff, Otto: Nassauische Biographie. Kurzbiographien aus 13 Jahrhunderten, 2. Aufl., Wiesbaden 1992 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau 39) [S. 493].