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Louise Prinzessin von Belgien

Louise Prinzessin von Belgien

geboren: 18.02.1858 in Brüssel

gestorben: 01.03.1924 in Wiesbaden


Artikel

Die Tochter von Leopold II. König von Belgien (1835–1909) und seiner Frau Marie Henriette wurde mit Ferdinand Philipp Prinz von Sachsen-Coburg-Gotha (1844–1921) verheiratet; die Ehe verlief jedoch nicht glücklich. Nach außerehelichen Affären lernte sie 1895 in Wien den kroatischen Geza Graf von Mattachich-Keglevich (1867–1923) kennen und verließ ihren Ehemann. In der Folge verschuldete sie sich hoch, da sie nach dem Tod ihres Vaters von einer hohen Erbschaft ausgegangen war und großzügige Kredite erhalten hatte.

1898 wurde sie auf Betreiben ihres Mannes inhaftiert und in eine Privatanstalt eingeliefert. 1904 wurde Louise in Bad Elster, wo sie sich zu einer Kur aufhielt, von zwei Fluchthelfern befreit und floh nach Frankreich; dort wurde ein Gegengutachten erstellt. Nach der Scheidung ihrer Ehe und der Enterbung durch ihren Vater lebte sie mit dem Grafen Mattachich in verschiedenen europäischen Städten, wo sie erneut viele Schulden hinterließ. Unterstützung erhielt sie von ihrer Schwester Stefanie Prinzessin von Belgien.

Nach dem Tod Mattachichs 1923 kam Louise im Hotel Nassauer Hof unter. Sie starb infolge einer Lungenentzündung und wurde auf dem Südfriedhof beerdigt.

Literatur

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 518 f.].

Matry, Maria; Krüger, Answald: Die Liaison – Roman einer europäischen Tragödie, Berlin u. a. 1973.

Schüler, Martina (Red.): 100 Jahre Südfriedhof 1908–2008. Hrsg.: Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden – Amt für Grünflächen, Landwirtschaft und Forsten, Wiesbaden 2008.