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Lehmann, Gustav Adolf

Lehmann, Gustav Adolf

Buchhalter

geboren: 02.11.1855 in Görsdorf (Kreis Jüterbog-Luckenwalde)

gestorben: 20.11.1926 in Mannheim


Artikel

Ab 1890 arbeitete Lehmann, seit 1882 SPD-Mitglied, als Kaufmann und Journalist für verschiedene sozialdemokratische Publikationsorgane. Ab Mai 1899 war er als Buchhalter und Akquisiteur in Mannheim für das SPD-Organ »Volksstimme« tätig. 1903–09 saß er im Badischen Landtag und gehörte 1905–19 der Stadtverordnetenversammlung Mannheims an.

1907–12 war er Reichstagsabgeordneter für den Wahlkreis Wiesbaden 2 (Wiesbaden-Rheingau-Untertaunus). Nach drei fehlgeschlagenen Versuchen trug Lehmann bei der am 25.01.1907 durchgeführten Reichstagswahl einen Sieg davon. Die wahlberechtigten Wiesbadener Bürger waren wie die SPD gegen die Weiterführung und Finanzierung des Kriegs gegen die Herero und Nama in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Sein Gegenkandidat, der seit 1903 für Wiesbaden im Reichstag sitzende Eduard Bartling, dessen Nationalliberale Partei (NLP) die Politik der Regierung unterstützte, unterlag daher in der Reichstagswahl 1907. Nach Ende des Krieges 1908 gewann der Nationalliberale Bartling 1912 den Wahlkreis Wiesbaden 2 zurück. Lehmann verzichtete auf weitere Bewerbungen um ein Reichstagsmandat, kehrte nach Mannheim zurück und beschränkte sich fortan auf kommunalpolitische Aktivitäten.

Literatur

Reichstags-Handbuch 1907. 12. Legislaturperiode, Berlin 1907.

Schröder, Wilhelm Heinz: Sozialdemokratische Parlamentarier in den deutschen Reichs- und Landtagen 1867–1933, Düsseldorf 1995.