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Lang, Anna (gen. Anny), geb. Gross (Groß)

Lang, Anna (gen. Anny), geb. Gross (Groß)

Mitbegründerin der Arbeiterwohlfahrt

geboren: 11.05.1908 in Wiesbaden

gestorben: 22.11.1971 in Wiesbaden


Artikel

Als Moritz Lang, Langs Ehemann, nach dem Einmarsch der Amerikaner im Sommer 1945 mit dem Wiederaufbau der von den Nationalsozialisten zerschlagenen Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Wiesbaden betraut wurde, unterstützte Lang ihn dabei. Sie gehörte ab Oktober 1945 dem aktiven Frauenausschuss der AWO an, dem sie bald auch vorstand. Für die im Winter 1945/46 vorgesehene Massenspeisung der Bevölkerung rief sie ehrenamtliche Helferinnen zur Betreuung der Nahrungsmittelausgabe zusammen und kümmerte sich um Notspeisungen für Kinder. Lang rief Kleidersammlungen ins Leben und richtete AWO-Nähstuben ein, in denen Helferinnen unter anderem Kleidungsstücke herstellten

Zudem baute Lang die im Rahmen der »Aktion Berlin« stattfindenden Reisen für Berliner Kinder nach Wiesbaden in das 1956 eingerichtete AWO-Kinderheim in der Gustav-Adolf-Straße 18 mit auf. Auf ihre Initiative hin entstand 1968 das Unter den Eichen angesiedelte Erholungsheim der AWO. In ihren letzten Lebensjahren engagierte sie sich vor allem für die Altenerholung und das Müttergenesungswerk. Die Unter den Eichen gelegene – 2010 abgerissene – Einrichtung der AWO-Erholungsfürsorge erhielt den Namen »Anny-Lang-Heim«.

Literatur

Bembenek, Lothar/Ulrich, Axel: Widerstand und Verfolgung in Wiesbaden 1933–1945. Eine Dokumentation. Hrsg.: Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden – Stadtarchiv, Gießen 1990 [S. 35–45].

Eckhardt, Dieter und Hanna: Selbsthilfe in Notzeiten. Die Entstehung der Arbeiterwohlfahrt Wiesbaden aus dem Elend der beiden Weltkriege. Hrsg.: AWO Kreisverband Wiesbaden, Wiesbaden 2009.

Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Wiesbaden (Hrsg.): 70 Jahre Arbeiterwohlfahrt in Wiesbaden. Chronik der Jahre 1923–1993. Maschinengeschriebenes Manuskript (Stadtarchiv Wiesbaden).