Kleiner Kreuzer SMS Wiesbaden
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Der am 01.09.1915 in den Dienst der kaiserlichen Marine gestellte Kleine Kreuzer SMS Wiesbaden wurde auf der Werft der Vulcan AG in Stettin gebaut. Mit einer Länge von ca. 145 m hatte er in Friedenszeiten eine Besatzung von 474 Mann, die während des Ersten Weltkrieges auf 590 erhöht wurde. Bei einer Wasserverdrängung von 6.601 t betrug die Höchstgeschwindigkeit ca. 27,5 kn; zur Bewaffnung gehörten acht 15 cm-, zwei 8,8 cm-Flakgeschütze sowie vier Torpedorohre mit einem Durchmesser von je 50 cm. Kommandant war Kapitän zur See Fritz Reiss (1873–1916) und Erster Offizier Kapitänleutnant Walter Berger (1880–1916).
Während des Ersten Weltkrieges gehörte die »Wiesbaden« zur II. Aufklärungsgruppe und leistete Vorposten- und Sicherungsdienste im Bereich der Nordsee. Am 31.05.1916 war das Schiff an der Skagerrakschlacht beteiligt und gehörte zu einer Gruppe von Verfolgern des britischen Kreuzers »Chester«, die dabei überraschend auf britische Schlachtkreuzer traf. Der Kleine Kreuzer SMS Wiesbaden erhielt einen Volltreffer im Maschinenraum, war manövrierunfähig und sank nach zahlreichen schweren Treffern am 01.06. Lediglich 22 der 590 Besatzungsmitglieder konnten sich auf drei Flöße retten; es überlebte jedoch nur der Oberheizer Hugo Zenne. Auf Einladung der Stadt verbrachte er später einen Ehrenurlaub in Wiesbaden und durfte sich 1935 in das Goldene Buch eintragen.
Bereits während des Ersten Weltkrieges erschien unter seiner Mitarbeit ein äußerst populärer Bericht über seine Rettung, wodurch auch das Schicksal des Kleinen Kreuzers SMS Wiesbaden überregional bekannt wurde. Das Wrack wurde erst 1983 entdeckt. Die Patengeschenke der Stadt Wiesbaden im Wert von 5.000 RM (Bücher, Musikinstrumente, ein Silberbesteck sowie Bilder des Rathauses und des Kurhauses) wurden nie an die Besatzung übergeben, da dies nach dem Ende des Krieges geschehen sollte. Das Besteck befindet sich noch heute im Besitz Wiesbadens, genau wie ein Modell des ersten Kleinen Kreuzers SMS Wiesbaden.
Literatur
Epkenhans, Michael u. a. (Hrsg.): Skagerrakschlacht. Vorgeschichte – Ergebnis – Verarbeitung, München 2011 [S. 281–286].
Mathias, Oliver: Gorch Fock und der Untergang des Kleinen Kreuzers Wiesbaden, Internetveröffentlichung: http://www.hermann-foettinger.de/preprints, eingestellt Januar 2014.